• Zunehmende Aufbruchsstimmung
  • Explodierende Petrochemie-Preise in Asien senden Schockwellen um die Welt
  • Erste zarte Bewegungen bei den Polymeren
  • Sehr deutliche Anhebungen im Februar

Der europäische Markt für technische Thermoplaste zeigte sich zum Januarbeginn 2017 zunächst noch etwas verschlafen. Die Feiertage reichten wie üblich bis zum Dreikönigstag, danach wurde erst einmal der Kaffee im Büro aufgesetzt. Das Erwachen aber kam schnell. Die Kollegen in Asien hatten die Ruhe im Rest der Welt genutzt, um geschäftig an den Notierungen in der Petrochemie zu drehen. Insbesondere die Aromatenstrecken hechelten in seltenem Tempo steil nach oben, was die PC- und PA 6-Erzeuger nervös machte. Dann folgte das Butadien in einer fast historisch zu nennenden Preisexplosion, worauf verständlicherweise die ohnehin vorhandene Unruhe der PA 6.6-Spezialisten in hochgradige Alarmstimmung umschlug. Erst zögerlich, dann in rascher Folge flatterten den Abnehmern der Aromaten-Abkömmlinge dann die hohen Forderungen für Februar auf den Tisch. Im Januar dagegen war schon vieles gelaufen, so dass der oberflächliche Blick auf die nackten Zahlen die Unruhe nicht wirklich erahnen lässt. Einzig die commoditynahen Stoffe und PP-Compounds zogen bereits sichtbar nach oben.

Das aber wird sich im Februar radikal ändern. Insbesondere im Polyamid-Sektor ist bei beiden wesentlichen Typen mit erheblichen Zuschlägen zu rechnen. Sowohl Erzeuger als auch Compoundeure werden durch die extrem gestiegenen Kosten an die Wand gedrängt, es bleibt ihnen keine Wahl. Auch die Abnehmer und ihre Kunden werden einen guten Teil davon tragen müssen. Substanzielle Aufschläge sind wegen des Benzolhypes ebenfalls beim PC zu erwarten. ABS wird derweil vermutlich vollends durch die Decke schießen (Styrol +260, Butadien +460 EUR/t).

Die Nachfrage aus den Endmärkten, so heißt es allenthalben, wurde bereits im Januar als sehr ansprechend eingestuft. Auch im Februar scheint die Ordertätigkeit nicht abzubrechen. Hinzu kommen sicher Vorkaufsinitiativen, um das weitere Steigerungsrisiko abzudecken. Allein schon daher ergeben sich für nahezu alle technischen Thermoplaste Enge-Tendenzen. Es bleibt einzig abzuwarten, inwieweit die Preissteigerungen die Nachfrage dämpfen werden. Daraus werden sich die exakten Dimensionen der Zuschläge dann letztlich ergeben.

Der GKV ist die Spitzenorganisation der deutschen Kunststoff verarbeitenden Industrie. Als Dachverband bündelt und vertritt er die gemeinsamen Interessen seiner Trägerverbände und agiert dabei als Sprachrohr gegenüber Politik und Öffentlichkeit.

Die Kunststoff verarbeitende Industrie ist mit einem Jahresumsatz von 78,9 Mrd. € und 326.608 Beschäftigten in 3.013 Betrieben einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige in Deutschland.

Die vorwiegend mittelständisch geprägte Branche zeichnet sich durch hohe Innovationskraft und eine vielfältige Produktpalette aus. Kunststoffe werden zu Verpackungen, Baubedarfsartikeln, technischen Teilen, Halbzeugen, Konsumwaren und vielen anderen Produkten verarbeitet.

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Tel.: +49 (030) 2061 67 150
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