• PE-Anbietern gelingen Margenzugewinne
    • PP und PVC ruhiger
    • PET leidet unter schlaffer Nachfrage
    • Juni wird wohl ruhig bleiben
    • SM-Absturz drückt die Styrolkunststoffe

Im Mai 2019 erzielten die europäischen PE-Anbieter die aus ihrer Sicht dringend notwendige Drehung der Margenentwicklung in bessere Bereiche. In den allermeisten Fällen erreichten die Aufschläge mehr als die vorgelegte Steigerung der Ethylen-Referenz für den Mai. Hintergrund war zumeist eine Verengung des Angebots. Die zwar leicht belebte, aber letztlich unaufgeregte Nachfrage sorgte jedoch für eine natürliche Begrenzung der Aufschläge.

Schon die relativ moderaten Forderungen der PP-Produzenten zeigten deren Skepsis über stärkere Margengewinne. Aber immerhin wurden die Abschlüsse im Standardbereich meist etwas oberhalb der Kostenentwicklung fixiert. Die Nachfrage war vor allem in der ersten Monatshälfte unter dem Eindruck steigender Notierungen in den Ölstrecken etwas belebter, ließ aber gegen Monatsende dann wieder spürbar nach.

Die PVC-Produzenten rückten im Monatsverlauf zunehmend von ihren hohen Preisvorstellungen ab. Die Abschlüsse lagen am Ende zumeist bei der anteiligen Ethylenreferenz oder einem allenfalls kleinen Plus. Trotz einiger Wartungsabstellungen und ausbleibenden Importe reichte die europäische Produktion locker aus, um die nicht übersprudelnde Nachfrage zu bedienen.

Nach dem abermaligen Anstieg der SM-Referenz zogen die Notierungen der Styrolkunststoffe noch einmal etwas an. Allerdings erreichten die Aufschläge meist nur am Monatsbeginn den Umfang der Kostenveränderung. Danach orderten viele Verarbeiter in Erwartung fallender Juni-Preise nur noch das Nötigste. Dadurch reduzierte sich der Umfang der Preiserhöhungen in der zweiten Monatshälfte.

Die europäischen PET-Anbieter wurden erneut enttäuscht. Über lange Strecken blieb das Wetter eher kühl und regnerisch, was die Nachfrage weiter am Boden hielt. Zugleich fielen die Preise in den asiatischen Polyesterstrecken recht deutlich, wodurch Importe an Attraktivität gewannen. Die Nachlässe blieben aber noch im Rahmen. Nachdem PX erst am zum Ultimo deutlich tiefer fixiert wurde, wurde sogar eine leichte nominale Margenverbesserung erreicht – zu spüren war das im Monat allerdings kaum.

Die Ethylen-Referenz für Juni wurde im Rollover zum Vormonat fixiert. Das dürfte auch die Vorgabe für weite Teile des PE-Portfolios sein, da mit einer schrittweisen Verbesserung der Produktionslage gerechnet wird. Aus der Nachfrage sind weiterhin wenig Impulse zu erkennen. Die Propylen-Referenz liegt ebenfalls im Rollover. Allseitig werden Stimuli für Bewegungen vermisst. So dürfte es auch für die Polymere des C3 seitwärts gehen.

Bei PVC werden die Hersteller wohl weiter versuchen, ein Margenplus zu realisieren. Sofern sich an der Marktlage aber nichts Wesentliches ändert, dürfte dies erneut hohen Widerstand erzeugen.

Auf breiter Front deutliche Abschläge stehen derweil bei den Styrolkunststoffen an. Die SM-Referenz stürzte um 143 EUR/t ab. Bei Polystyrol und EPS dürften die Preissenkungen sicher dreistellig ausfallen. Die deutlichen Preisnachlässe eröffnen den Verarbeitern zunächst eine gute Kaufgelegenheit.

Bei PET wird immer vernehmbarer über die Notwendigkeit von Drosselungen räsoniert. Die europäische Produktion lappt ins Unwirtschaftliche hinein. Wenn nicht urplötzlich ein Jahrhundertsommer wie im letzten Jahr ausbricht, sind wohl spürbare Nachlässe zu erwarten.

Der GKV ist die Spitzenorganisation der deutschen Kunststoff verarbeitenden Industrie. Als Dachverband bündelt und vertritt er die gemeinsamen Interessen seiner Trägerverbände und agiert dabei als Sprachrohr gegenüber Politik und Öffentlichkeit.

Die Kunststoff verarbeitende Industrie ist mit einem Jahresumsatz von 78,9 Mrd. € und 326.608 Beschäftigten in 3.013 Betrieben einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige in Deutschland.

Die vorwiegend mittelständisch geprägte Branche zeichnet sich durch hohe Innovationskraft und eine vielfältige Produktpalette aus. Kunststoffe werden zu Verpackungen, Baubedarfsartikeln, technischen Teilen, Halbzeugen, Konsumwaren und vielen anderen Produkten verarbeitet.

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