• PE und PVC verharren meist im Rollover
    • Kostenweitergabe bei PP 
    • Styrolkunststoffe und PET hauchzart aufwärts 
    • Auftriebsdruck steigt im Februar teils deutlich an

Die europäischen PE-Produzenten waren auf breiter Front mit ambitionierten Erhöhungsforderungen in den Januar 2018 gestartet. Der Rollover der Ethylen-Referenz wirkte bereits als dämpfender Impuls. Hinzu kam das Erstarken des Eurokurses, der als Anreiz für Importe wirkte. Zudem hatten viele Verarbeiter sich ausreichend bevorratet. Unter dem Strich blieb daher meist der Rollover stehen. Bei LLD-Typen konnte es sogar zu Abschlägen kommen.

Eine gerade noch ausbalancierte Marktlage ermöglichte den PP-Anbietern dagegen die meist reibungsfreie Weitergabe der Kostensteigerung der Propylen-Referenz. Im Monatsverlauf wurden die Tendenzen zu Versorgungsengen stärker. Die Nachfrage aus den Endmärkten zeigte sich weiterhin sehr robust.

Die PVC-Erzeuger hatten sich hohe Ziele gesetzt – zu hohe, wie sich herausstellte. Die erhofften Exportmöglichkeiten wurden durch den fallenden Kurs des US-Dollars durchkreuzt. Prompt unterminierten marodierende Spotmengen den Markt. Ausnahme vom überwiegend resultierenden Rollover blieben harte PVC-Mischungen, die durch das weiter anziehende Titandioxid nochmals höher geschoben wurden.

Zum Jahresauftakt zogen die Preise für PS und EPS nur marginal an, nachdem auch der Styrol-Referenzkontrakt nur geringfügig nach oben gegangen war. Die Nachfrage erreichte ein saisonal ordentliches Niveau. Bei EPS blieb die Verfügbarkeit von weißem Material weiterhin noch etwas eingeschränkt.

Die Notierungen für PET gerieten zunehmend unter Auftriebsdruck. Es blieb aber noch bei einem starken Rollover der Preise. Hintergrund sind steigende Polyester-Notierungen in Asien, die bei steigendem Eurokurs zur spürbaren Abnahme von Importangeboten führt.

Die Ethylen-Referenz für Februar hat um 20 EUR/t zugelegt. Obwohl die Anbieter durchweg höhere Forderungen stellen, wird es überwiegend wohl bei der Kostenweitergabe bleiben. Nur in einigen saisonal geprägten Marktsegmenten wie den höherwertigen LLD-Qualitäten oder den Rohr-Typen könnte es wohl zu etwas mehr kommen.

Die Propylen-Referenz zog abermals an. Wartungen und vor allem eine FM-Meldung im französischsprachigen Raum irritieren die Märkte. Es zeichnen sich deutliche Steigerungen auch über der Referenz-Orientierung ab. Da die Nachfrage ungebrochen scheint und die Frühjahrsproduktionen gesichert werden müssen, könnte sogar ein Run ins Haus stehen.

Die PVC-Erzeuger hoffen ebenfalls auf Margengewinne, die Marktlage aber dürfte die Hoffnungen dämpfen. Die anteilige Kostensteigerung sollte sich bei allen Typen des Berichtsspektrums wiederfinden, harte Mischungen blieben weiter vom Titandioxid gehetzt.

Der deutliche Anstieg des Styrol-Referenzkontrakts im Februar (130 EUR/t) wird für heftigere Preisbewegungen bei PS und EPS sorgen. Dreistellige Preiserhöhungen sind wohl unvermeidbar.

Bei PET kann es breitflächig zu Anhebungen kommen. Zu der anhaltenden Importschwäche kommen Wartungen im März hinzu, die Verfügbarkeit schränkt sich weiter ein.

Der GKV ist die Spitzenorganisation der deutschen Kunststoff verarbeitenden Industrie. Als Dachverband bündelt und vertritt er die gemeinsamen Interessen seiner Trägerverbände und agiert dabei als Sprachrohr gegenüber Politik und Öffentlichkeit.

Die Kunststoff verarbeitende Industrie ist mit einem Jahresumsatz von 78,9 Mrd. € und 326.608 Beschäftigten in 3.013 Betrieben einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige in Deutschland.

Die vorwiegend mittelständisch geprägte Branche zeichnet sich durch hohe Innovationskraft und eine vielfältige Produktpalette aus. Kunststoffe werden zu Verpackungen, Baubedarfsartikeln, technischen Teilen, Halbzeugen, Konsumwaren und vielen anderen Produkten verarbeitet.

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Tel.: +49 (030) 2061 67 150
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