• Kostenweitergabe bei PE und PVC 
    • PP-Produzenten verbessern Margen
    • Styrolkunststoffe ziehen den Monomer-Steilflug mit 
    • Polyolefine im März unter Abwertungsdruck

Die steigende Ethylen-Referenz konnte im Februar 2018 am europäischen PE-Markt zumeist durchgereicht werden. Vor allem die Abnehmer am unteren Rand der Preisspanne mussten den Kostenanstieg eins zu eins einpreisen, wohingegen der Widerstand bei den oberen Preisbereichen größer war. Wegen der hohen Lagerbestände wurden bei dem hohen Preisniveau aber nur die nötigsten Mengen abgerufen.

Wie abzusehen war, überstiegen die Preisaufschläge am PP-Markt insbesondere bei tiefliegenden Notierungen die gestiegenen Kosten für Propylen deutlich. Unterstützung kam zusätzlich durch den Ausfall bedeutender Anlagen.

Die Forderungen der PVC-Produzenten flogen recht hoch. Zu hoch, wie sich herausstellte. Dennoch konnten die Anbieter von Basispolymeren nicht nur die anteiligen Ethylen-Kosten weitergeben, sondern auch hier und da angesichts einer sich tendenziell verengenden Marktlage leichte Margenverbesserungen erzielen. Bei den Mischungen ging es für die harten PVC-Typen abermals etwas überproportional nach oben.

Nach dem deutlichen Anstieg des Styrol-Referenzkontrakts (130 EUR/t) zogen die Preise der Styrolkunststoffe kräftig nach oben. Sehr nah an die Kostensteigerungen kamen die Erhöhungen bei PS und ABS, während bei EPS die Aufschläge angesichts des bereits hohen Preisniveaus und der saisonal geringeren Nachfrage in der Regel etwas darunter lagen. Das hohe Preisniveau dämpfte die Kaufbereitschaft vor allem der PS-Verarbeiter, nur das Nötigste wurde geordert.

Eine latente Engetendenz des Marktes führte zu abermaligen leichten Anhebungen für PET. Vorwiegend wurden dabei kleinere Abnahmen getroffen. Die Steigerungen stehen aber ebenfalls im Zusammenhang mit den Anhebungen in den USA, wo die Notierungen deutlicher anzogen. Die höheren Preise lockten auch mehr Exportmengen aus anderen Regionen an, die dann für das breitflächige Angebot in Europa fehlten.

Die meisten PE-Anbieter machen keine Anstalten, die Kostenentlastung durch die nachlassende Ethylen-Referenz im März an die Kunden weiterzugeben. Gedämpft wird die Hoffnung der Verarbeiter auf niedrigere Preise unter anderem durch die anstehenden Wartungen einiger Cracker. Eine leichte Abwärtstendenz ist dennoch wahrscheinlich.

Auch wenn die kräftigen Anstiege der Propylen-Preise der vergangenen Monate nicht vollständig weitergegeben wurden, wird die Luft nach oben für PP dünner, zumal der März-Kontrakt schwächer tendierte. Trotz der knappen Versorgung machen sich auf Produzentenseite Zweifel breit, wie lange sich das hohe Preisniveau noch vertreten lässt.

Die Auftriebstendenz bei PVC wird sich derweil wohl fortsetzen. Unabhängig von der Kostenentwicklung wollen die Anbieter Margenverbesserungen einpreisen. Das könnte in moderatem Umfang gelingen.

Der neuerliche Anstieg des SM-Referenzkontrakts um 55 EUR/t stellt die Weichen für weitere Preiserhöhungen bei den Styrolkunststoffen. Bei EPS-Dämmstoffen zeichnen sich für März daher neue Preisrekorde ab.

Die rege Nachfrage der Frühjahrssaison wird sich im März verstärken. Unter Einbeziehung der weltweiten Auftriebe in den Polyester- und auch Petrochemie-Strecken sind deutlichere Aufschläge als bisher nicht mehr auszuschließen.

Der GKV ist die Spitzenorganisation der deutschen Kunststoff verarbeitenden Industrie. Als Dachverband bündelt und vertritt er die gemeinsamen Interessen seiner Trägerverbände und agiert dabei als Sprachrohr gegenüber Politik und Öffentlichkeit.

Die Kunststoff verarbeitende Industrie ist mit einem Jahresumsatz von 78,9 Mrd. € und 326.608 Beschäftigten in 3.013 Betrieben einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige in Deutschland.

Die vorwiegend mittelständisch geprägte Branche zeichnet sich durch hohe Innovationskraft und eine vielfältige Produktpalette aus. Kunststoffe werden zu Verpackungen, Baubedarfsartikeln, technischen Teilen, Halbzeugen, Konsumwaren und vielen anderen Produkten verarbeitet.

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Tel.: +49 (030) 2061 67 150
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