- Preise mehrheitlich im Rückwärtsgang
- Schwache Nachfrage aus dem Automobilbau drückt die Notierungen
- Abwärtstrend dürfte sich im Juli fortsetzen
Die überwiegende Mehrzahl der berichteten technischen Thermoplaste tendierte im Juni abwärts – teils sogar deutlich. Grund war meist die schwache Nachfrage im Wesentlichen aus dem Automobilbau im Zusammenspiel mit einem vielfach guten Angebot. Ausnahmen blieben PA 6.6, wo der Abschlag nicht ganz so deutlich war, sowie POM und PBT, bei denen die Quartalskontrakte die Preise noch weitgehend stabil halten konnten. Polycarbonat litt am stärksten, hier wurde die bereits zuvor gedrosselte Produktion noch weiter zurückgenommen. Die Erzeuger gaben bestehende Bestände zudem teilweise zu Sonderpreisen ab.
Die commoditynahen Stoffe gaben ebenfalls nach. Insbesondere ABS reagierte auf den kräftigen Einbruch der Styrol-Referenz. Die neutrale Kostenvorgabe seitens der Propylen-Referenz reichte bei PP-Compounds meist nur knapp für einen Rollover.
Der Automobilbau bleibt Sorgenkind. Die Mehrzahl der Zulieferer hat das Jahr bereits abgehakt und erwartet eine substanzielle Besserung erst 2020. Die nahende Urlaubszeit mit den erwarteten, ausgedehnten Bandabstellungen im Automobilbau wird den Bedarf noch einmal drücken. Deshalb ist eine weitere Abwärtstendenz zu erwarten, auch bei den bislang halbwegs stabil gebliebenen Notierungen. Teils werden wachsende Importmengen zusätzlich Druck auf die Preise ausüben – beispielsweise bei PMMA. Nur Sorten, die Stützwirkung von anderen Branchen erhalten können, werden hier punkten. Bei PA 6.6 werden die Verhandlungen bereits mit harten Bandagen geführt: „Kein Abschlag, keine weiteren Projekte", lautet die Marschrichtung der Verarbeiter.