- Aufwind wird spürbarer
- Vereinzelte Anhebungen bereits sichtbar
- Quartalsverhandlungen werfen Schatten voraus
- Kostensteigerungen drängen Anbieter zu Erhöhungen
Im Mai 2016 wurden im europäischen Markt für technische Thermoplaste erste Anhebungen in Folge der im April begonnenen Festigung der Preise in den Öl- und Petrochemie-Strecken umgesetzt. Bei fast allen Sorten trieben die Kostenentwicklungen die Anbieter an, sei es von den Grundstoffen oder von Additiv-Seite her. Insbesondere bei den mit Flammschutz ausgerüsteten Qualitäten macht sich die Umstellungswelle auf halogenfreie Zuschlagstoffe zunehmend preistreibend bemerkbar. Bei den commoditynahen Stoffen dagegen beruhigte sich die Lage. ABS zog nur noch leicht nach, bei den PP-Compounds wurden lediglich einige bereinigende Korrekturen bei tiefen Niveaus durchgesetzt.
Dennoch können die Anbieter mit dem bisher Erreichten bei den klassischen technischen Werkstoffen nicht zufrieden sein, weil die Aufschläge entweder nicht verallgemeinerbar waren oder eher marginal blieben. Im Rahmen der anstehenden und teil bereits laufenden Quartalsverhandlungen dürfte es im Juni daher zu erneuten ernsthaften Anläufen kommen. Angesichts des langen Arbeitsmonats mit einer vermutlich regen Nachfrage stehen etwas deutlichere Steigerungen als bisher bei vielen Typen zu befürchten. Auch ABS steht wegen der wieder anziehenden Styrol-Referenz unter Auftriebsdruck. Bei den PP-Compounds sorgt die für Juli anstehende, resolute Abkehr des Marktführers von der traditionellen Orientierung an dem Vorprodukt Propylen (C3) für erhebliche Unruhe. Eine Prognose ist angesichts des anstehenden „Neulands" schwer möglich.