- Druck auf die Notierungen hält an
- Produzenten halten die Preise meist nur mit großer Mühe stabil
- Automotive-Flaute bleibt Hauptsorge
- Weitere Nachlässe wahrscheinlich
Der bloße Blick auf die Zahlen suggeriert bei den europäischen Preisen für technische Thermoplaste im Mai 2019 relative Stabilität. Dennoch sind die Abschläge bei PC und PA 6 mitten im Quartal bereits ein Hinweis, dass der Schein trügerisch ist. Die Flaute im Automobilbau, gepaart mit den immer weiter angefachten Unsicherheiten in der globalen Handelspolitik, sorgte für anhaltenden Druck auf die Notierungen. Nur mit großer Mühe gelang den Produzenten in vielen Bereichen die Fortschreibung der Preise, meist unter Zuhilfenahme der vor zwei Monaten geschlossenen Quartalsvereinbarungen, manchmal auch unter schlichtem Verkaufsverzicht.
Auch die commoditynahen Stoffe bleiben relativ ruhig. ABS reagierte nur mit leichten Aufschlägen auf die abermals angestiegene Styrol-Referenz. Bei den PP-Compounds wurde das abermalige Anziehen der Propylen-Referenz ebenfalls vielfach ignoriert.
Auch wenn die Anbieter weiterhin alles tun, um die Preise stabil zu halten, wirken die Erfolgsaussichten dafür im Juni nicht gerade überwältigend. Im Gegenteil ist eher zu erwarten, dass die Abwehrbollwerke mehr und mehr Lücken bekommen werden. Das Automobilgeschäft wird auch im Frühsommer kaum anspringen. Vor allem bei Polyamiden und anderen Autowerkstoffen sind vor diesem Hintergrund auch stärkere Abwertungen nicht unwahrscheinlich.