- Auftrieb geht weiter
- Zähe Quartalsverhandlungen ziehen sich
- Manche Typen stagnieren mangels Orientierung
- Im Mai wieder beschleunigte Anstiege zu erwarten
Auch im April 2018 setzte sich der rekordverdächtige Auftrieb der Preise für technische Thermoplaste in Europa fort. Die Stabilität bei manchen Typen war zumeist den fehlenden Leitplanken der in langen Verhandlungen befindlichen Quartalsabschlüsse geschuldet. Tendenziell blieben nahezu alle Sorten und Qualitäten knapp, wobei das PA 6.6 trotz endlich positiver Nachrichten aus dem ADN-Upstream weiterhin den Vogel abschoss. Hier wird zurzeit die Erfahrung gemacht, wie lang sich die komplizierte Kette des Original-„Nylons" tatsächlich hinziehen kann. Die Nachfrage stieg nach den Ostertagen am Beginn des Monats wieder in normale Größenordnungen, allerdings wirkte das Momentum nicht mehr ganz so stark wie zuletzt.
Ausnahmen bildeten im April die commoditynahen Stoffe ABS, das mit den Vorproduktkosten absackte, und PP-Compounds, die sich mangels Impulsen des Vorprodukts seitwärts robbten, was den Plastixx TT leicht abknicken lässt. Beim PMMA ist zudem der Zenit nun endgültig erreicht. Noch blieb es auf sehr hohem Niveau stabil, der eine oder andere wagte aber bereits den Blick auf den möglichen Abstieg.
Die zirkulierenden Forderungen der Anbieter für fast alle technischen Thermoplaste sind so hoch, dass allein deswegen einiges davon schon im Mai unweigerlich in die Notierungen einfließen wird. Insofern setzt sich der Auftriebsdruck im Gesamtmarkt unmittelbar in den Wonnemonat fort. Bei PMMA allerdings könnten erstmals seit rund zwei Jahren erste Abbröckelungen zu sehen sein.