- Alles abwärts im April
- Kurzer Mai wird kaum Besserung bringen
- Verarbeiter richten Augenmerk bereits auf das dritte Quartal
Die Entwicklung des Kontrakts für das maßgebliche Vorprodukt Benzol – Rollover im April, +89 EUR/t im Mai – stellte kein Argument in den Preisverhandlungen dar. Die schwache Nachfrage und günstige Importe drückten auf die Preise der technischen Materialien, die durchschnittlich um gut -50 EUR/t nachgaben.
Hinzu kamen teils deftige Rücknahmen bei den bisher erhobenen Energiekostenzuschlägen. Letzteres machte sich vor allem bei Polyamid 6 bemerkbar, wo einzelne Quartalsabschlüsse gleich um mehrere hundert Euro tiefer fixiert wurden.
Die europäische Erzeugung produziert nach wie vor auf niedrigem Niveau. Für Ausgleich sorgen günstige Importe, die nicht nur das Angebot spürbar anreicherten, sondern zusätzlichen Preisdruck verursachten.
Nachfrageseitig gibt es kaum auch nur annähernd normal laufende Sektoren. Zu gering war der Bedarf aus der Konsumgüterindustrie. Auch Bau und Automobil konnten keine Trendwende einläuten, im Gegenteil: Von dem sich zuletzt anbahnenden Normalniveau hat man sich wieder ein deutliches Stück entfernt. Verarbeiter mussten ein weiteres Mal erhebliche Verschiebungen von Aufträgen hinnehmen.
Alle KI-Panelteilnehmer beschreiben ein bisher wenig farbenfrohes zweites Quartal. Dies und anhaltend günstige Importe dürften die Preise weiter bröckeln lassen. So mancher Verarbeiter setzt angesichts der dünnen Nachfrage die Hoffnung bereits jetzt auf das dritte Quartal.