• Verarbeiter zwischen Bangen und Hoffen 

    • Mangelnde Rohstoffe und bröckelige Lieferketten sorgen in vielen Bereichen für steigende Preise

    • Bausektor hui, Autosektor pfui

Der Markt für technische Thermoplaste setzt seine Achterbahn der Gefühle auch im August fort: Während die Preise etwa für PC glasklar im letzten Monat des dritten Quartals weitgehend stabil blieben und der Markt die Forderungen eines Produzenten nach höheren Preisen quasi „wegatmete“, trieb Hurrikan „Ida“ mit ihren noch immer unabsehbaren Folgen für die Versorgung mit Glasfasern den Verarbeitern tiefe Sorgenfurchen auf die Stirn.

Nach wie vor sind vor allem im südlichen Europa einzelne PC-Anlagen aus wirtschaftlichen Gründen nicht in Betrieb. Auch Importe aus Asien fanden nicht oder nur auf sehr spärlichem Niveau statt. Trotz beruhigter Urlaubsabnahmen schrumpften die Lieferzeiten nicht sonderlich zusammen, sondern verharren bei astronomisch hohen, zweistelligen Wochenzahlen.

Für das Quartal abgeschlossene Großabnehmerverträge laufen auf stabilem Niveau unverändert seitwärts. Daran dürften sich auch die Preise für die meisten Monatsabnahmen orientieren. Nach den euphorischen Prognosen für die Automobilproduktion im zweiten Halbjahr folgen nun eher nüchterne Einschätzungen, die sich auf den nach wie vor zunehmend verschärfenden Chipmangel stützen. Das würde die Nachfrage verringern und den Preis unter Druck setzen. Etliche Zulieferer haben freilich die Zeit genutzt und ihre Produktion weiterlaufen lassen, und auch die Abnahmen aus dem Bausektor und bei den Haushaltsgeräten zeigten sich, gerade bei POM und PMMA, überraschend robust.