- Preiserhöhungen bei allen Typen
- Durchweg geringes Angebot ohne Aussicht auf Besserung
- Preis für PA 6.6 droht Allzeithoch im Januar
Nachdem Verarbeiter von Polycarbonaten und Polyamiden bereits im November Preiserhöhungen akzeptieren mussten, wurden im Dezember sämtliche berichteten technischen Thermoplaste mit Aufschlägen versehen. Am deutlichsten fielen diese mit bis zu 160 EUR/t bei PA 6.6 aus. Lieferschwierigkeiten eines großen US-amerikanischen Herstellers von ADN haben hier weltweit für eine zusätzliche Verknappung der ohnehin begrenzten Produktion von PA-6.6-Rohstoffen gesorgt. Die Lagerbestände schrumpften gegen Null, was neben höheren Preisen zu deutlich längeren Lieferzeiten führte. Verschiebungen und Teillieferungen prägten das Bild.
Nicht viel besser war die Versorgungslage bei PC. Aufgrund der Corona-Pandemie mangelte es Produzenten hier weiterhin an Personal, sodass nicht mit voller Kapazität produziert werden konnte. Lange Lieferzeiten waren die Folge, teils konnten Bedarfe nicht gedeckt werden. Einschränkend wirkten zudem Ausfälle bei der Verfügbarkeit des Vorproduktes Bisphenol-A.
Dem durchweg knappen Angebot stand eine insgesamt gute Nachfrage gegenüber. Zwar haben die Weihnachtsfeiertage in vielen Abnehmersegmenten den Bedarf gebremst, doch wurde im Vorfeld munter eingekauft, um auch die Läger zu befüllen. Zu nennen sind hier unter anderem die Automobilindustrie, Hersteller von Weißer Ware und anderen Hausgeräten sowie der E&E-Bereich.
Im Ausblick auf den Januar ist hinsichtlich der Angebotslage keine Besserung in Sicht. Im Verbund mit weiteren Preissteigerungen bei den Vorprodukten ist daher mit neuerlichen Aufschlägen zu rechnen, zumal dann auch der Quartalsschutz aufgehoben ist. PA 6.6 natur könnte erstmals die Marke von 5.000 EUR/t knacken. Die bislang höchste Notierung wurde hier mit 4.940 EUR/t rund um den Jahreswechsel 2018/19 erreicht.