• Rollover für die Mehrzahl der Sorten

    • Schwache Nachfrage zum Jahresende

    • Aufschläge im Januar gelten mit steigenden Vorproduktpreisen als sicher

Die berichteten technischen Thermoplaste zeigten kaum Veränderung im Dezember 2021. Einzige Ausnahme war eine leichte Teuerung bei PBT. Bestehende Quartalskontrakte unterstützten die Verarbeiter bei der Abwehr von Aufschlagsversuchen seitens der Erzeuger. Der nur leicht gestiegene Dezemberkontrakt für Benzol tat ein Übriges. Auch glasfaserverstärkte Materialien legten eine Verschnaufpause ein.

Der verkürzte Produktionsmonat, der Rückgriff der Verarbeiter auf Lagerbestände und die schwache Abnahme aus dem Automobilbau hielten die Nachfrage insgesamt gering. Die Branchen Bau und E&E zeigten stellenweise einen erhöhten Bedarf – auch im Vorgriff auf das neue Jahr.

Im Januar wird es zu neuerlichen Versuchen kommen, die gestiegenen Kosten für Transport und Energie einzupreisen. Hinzu kommen der um 209 EUR/t höher fixierte Benzol-Kontrakt sowie Engpässe bei Zuschlagsstoffen wie Flammschutzmitteln und Glasfasern, die ebenfalls mit dreistelligen Aufschlägen aufwarten werden. Einige Sorten wie PBT und PMMA leiden zudem unter Engpässen in der Vorproduktstrecke. Eine Umsetzung der Erzeugerforderungen ist sehr wahrscheinlich, zumal teilweise durchaus auch mit dem Zaunpfahl höherer Exportmengen gewunken wird.

Wohl bis Mitte des Jahres wird es zu keiner wesentlichen Besserung bei der Verfügbarkeit von Elektronikchips für den Automobilbau kommen. Insgesamt rechnet die Branche für das erste Halbjahr mit einem Mengenabsatz, der um ein Drittel unter dem des Jahres 2019 liegen wird.