• Abwärtstrend gewinnt an Dynamik
  • Sämtliche Sorten unter Druck durch schwache Nachfrage und günstige Importe
  • Weitere Abschläge im Februar zu erwarten

So wie das alte Jahr für die technischen Thermoplaste endete, begann auch das neue: Die Preise gaben auf breiter Front nach, sämtliche Typen verzeichneten Abschläge. Auch die bestimmenden Faktoren waren die gleichen – auf die Notierungen drückten die schwache Nachfrage sowie die Konkurrenz durch günstige Importe. Anders als im Dezember war lediglich der Umstand, dass bei fast allen Typen die Preisreduktionen noch höher ausfielen als am Jahresende.

Die Produktionsdrosselungen europäischer Anlagen werden durch den üppigen Zustrom von Importen konterkariert. Bei PMMA hat der stete Zufluss von Materialien aus Asien sogar wieder zu einem weitgehend normalen Angebot geführt. Die Nachfrage blieb hingegen allerorten gering. Bei Automotive-nahen Kunststoffen zog die Nachfrage zwar zaghaft an, insgesamt gesehen blieben die Lagerauffülleffekte nach dem Jahreswechsel aber weit hinter dem erhofften Umfang.

Auch im Februar ist seitens des Bedarfs noch kein richtiger Zug zu verspüren. Marktteilnehmer gehen davon aus, dass es sich bei der Nachfrage im gesamten ersten Quartal wie bei „Warten auf Godot“ verhalten wird: Nichts tut sich. Die Hoffnungen richten sich inzwischen viel mehr auf das zweite Quartal.

Vor diesem Hintergrund werden die Notierungen der technischen Thermoplaste ihren Abwärtstrend im Februar wohl fortsetzen – vielleicht mit Ausnahme von PC und PC/ABS, wo der erneute Anstieg der Benzol-Referenz die Preise stützt. Aber auch bei den anderen Sorten dürften die Preisrückgänge an Dynamik verlieren. Denn die Importe werden (außer bei PMMA) etwas weniger und vor allem auch etwas teurer, so dass sie in den kommenden Preisverhandlungen weniger stark als Druckmittel der Verarbeiter dienen können.