- Preise für Polyamide geben trotz leicht anziehender Vorprodukte nach
- PMMA vor Verteilungskampf
- Nachfragedämpfung im August erwartet
- Automobilbau regional uneinheitlich
Beide Polyamidsorten standen im Juli 2020 im Mittelpunkt des Interesses. Die Preise sowohl für PA 6- als auch für PA 6.6-Materialien gaben nach, während die Mehrzahl der übrigen technischen Thermoplaste kaum Veränderung zeigte. Die schwache Nachfrage im Verein mit den bislang nur langsam anziehenden Vorproduktnotierungen in der Benzol-Strecke macht den Polyamiden zu schaffen, woran sich wohl so schnell auch nichts ändern wird. Insbesondere bei dem nach wie vor sehr hoch stehenden PA 6.6 sind Verarbeiter immer seltener bereit, einen Preis zu zahlen, der den vor der ADN-Versorgungskrise noch immer übersteigt.
Eine Abwärtsbewegung gab es zudem bei PMMA, wo offenbar ein Verteilungskampf zwischen westlichen und asiatischen Erzeugern droht, während gleichzeitig eine gewisse Enge für das Vorprodukt MMA abzusehen ist.
Im August sind Aufschläge trotz gestiegener Kosten für die Mehrzahl der Vorprodukte kaum vorstellbar. Die Erzeuger werden trotz hier und da geäußerter Erhöhungsforderungen wohl im Wesentlichen auf Stabilität dringen. Ob diese in allen Fällen erreicht werden kann, darf dahingestellt bleiben. Die bislang vehement betriebene Mengensteuerung könnte sich ihrem Ende nähern, die Maßnahme scheint ihren Zweck erfüllt zu haben.
Der Urlaubsmonat ist trotz einiger weniger anderslautender Signale eine Zeit gedämpfter Nachfrage ohne Impulse. Die Situation im Automobilbau als einem der Hauptabnehmer insbesondere bei Polyamiden bleibt regional uneinheitlich. Einzelne Automobilwerke produzieren ohne die üblichen Werksferien weiter, andere stehen weiterhin still oder werden wegen einer zweiten Infektionswelle bereits wieder gedrosselt. Das wird sich auch auf die weitere Preisentwicklung auswirken.