- Der Markt bleibt gespalten, die Notierungen tendieren uneinheitlich
- Keine durchweg hohen Aufschläge im Juli
- Folgt im August ein allgemeiner Absturz auf den Fall des Benzol-Kontrakts?
Der „europäische Markt“ blieb auch im Juli zwiegespalten: Nach wie vor tendierten die Notierungen uneinheitlich. Trotz des starken Benzol-Preisanstiegs (+386 EUR/t) blieben hohe Aufschläge aus. Der Absturz des Referenzpreises für Benzol (-663 EUR/t) kann nur eine Abwärtsbewegung auslösen, der die Notierungen folgen dürften.
Bei etlichen Verarbeitern kam es im Juli zu Linienabstellungen und anhaltenden Betriebsferien, weil die Auftragslage von seiten der Abnehmerindustrie (v.a. Automotive) verschwindend gering war und ist. Ordertätigkeiten beschränkten sich auf das Allernötigste. Für den August kam es bislang noch nicht zu Preisankündigungen im großen Stil. Alle Marktteilnehmer warten ab, keiner wagt sich mit seinen Vorstellungen aus der Deckung. Die gesunkenen Notierungen für die Grundstoffe lassen erhebliche Aufschläge als unwahrscheinlich erscheinen – eher im Gegenteil. Die verbesserte Versorgungslage bei den Vorprodukten und die ferienzeitbedingt schwache Nachfrage werden Druck auf die Preise ausüben.
Die Erzeuger halten sich mit Forderungen noch wohlweislich zurück. Anders die Produzenten von Glasfasern, die durch zum Teil großzügige Preisaufschlagsfantasien zu beeindrucken versuchen. Wieviel sich davon in die Realität umsetzen lässt, ist noch nicht absehbar – angesichts geringer Nachfrage und günstigen Glasfaser-Angeboten aus der Türkei.