- Leckerli sollen Verarbeiter an die Tröge locken
- Importmengen setzen europäischen Erzeugern massiv zu
- Nachfrage voraussichtlich bis in den September schwach
Die Importstrecke sorgt bei etlichen Sorten für zunehmende Verwerfungen: Importeure kaufen sich mit sogenannten Listing-Gebühren in teils sechsstelliger Höhe als Lieferanten bei Verarbeitern technischer Thermoplaste ein. Basis ist dabei meist die angenommene Abnahmemenge des zweiten Halbjahrs. Gleichzeitig senken Anbieter die Preise für Halbjahreskontrakte, um die Verarbeiter bei der Stange zu halten.
Damit die tatsächlichen Polymerpreise dabei nicht zu stark ins Rutschen kommen, wird vielfach der Weg über deutlich höhere Jahresboni gewählt. Auch das Bezahlen wird erleichtert: Mit höheren Skonti und gleichzeitig auf bis zu 45 Tage verlängerten Zahlungszielen.
Soweit die wesentlichen Nachrichten für den Sommer. Ansonsten ist fast alles beim Alten: Es gab mehr Importe vor allem bei Polyamid 6.6, PBT, POM und PMMA – die auch in den kommenden Wochen das Bild bestimmen werden. Im Verein mit der insgesamt schwachen Nachfrage werden die Preise weiter einbrechen – so wie es schon im Juni der Fall war.
Verarbeiter können sich die Lieferanten aussuchen, weshalb diese in einer Bredouille stecken, aus der es kaum Auswege zu geben scheint. Erwartet werden seitens der Einkäufer zudem Reduktionen bei den immer noch vorhandenen Energiekostenzuschlägen.
Allenthalben fehlen Impulse in den Märkten. Der Automobilbau hält sich trotz der Produktionskürzungen bei VW in Emden wacker, wenngleich die Vorsicht zugenommen hat. Der Bausektor hingegen gibt voraussichtlich mehr Boden preis und auch im E&E-Segment mahnt man zur Vorsicht. Folgerichtig ist der August schon jetzt abgeschrieben, Verarbeiter konzentrieren sich auf den September.