• Für Endabnehmer werden Kabel, Rohre und Scheinwerfer knapp
    • Deutlich dreistellige Aufschläge
    • Erzeuger können Nachfrage nicht bedienen 
    • US-Anlagen sorgen für Hoffnungsschimmer
        

Die weltweite Verknappung in diversen Vorproduktstrecken – insbesondere aber bei ADN für PA 6.6 – hat Basispolymere in teilweise ungeahnte Höhen katapultiert. Die Compounds folgten meist auf dem Fuß. Nicht selten mussten Verarbeiter unter anderem von Polyamiden über das Quartal hinweg Preiserhöhungen in vierstelligem Umfang schlucken. Darüber hinaus machte sich bei der Mehrzahl der Sorten ein Engpass auch von Zuschlagsstoffen bemerkbar – unter anderem von Flammschutzmitteln und Glasfasern.

Das Angebot war in weiten Teilen katastrophal zu nennen. „Unverschämtheiten" seitens der Erzeuger wurden von Verarbeitern kolportiert, dazu Lieferzeiten bei Neubestellungen von wenigstens einem halben bis hin zu einem ganzen Jahr. Geliefert werden meist nur Teilmengen von 60 bis 80 Prozent der bestellten Ware. Verarbeiter versuchten durch höhere Bestellungen die tatsächliche Belieferung auf ein erträgliches Maß zu heben. Dieser Kniff hatte jedoch nur selten wirklich Erfolg.

Wie eng die Lage auch bei Endkunden ist, zeigen Hilferufe des sonst so zugeknöpften US-Autobauers GM: Sonst auf Wettbewerb getrimmte Leuchtenhersteller mögen sich doch bitte gegenseitig unter die Arme greifen, damit ausreichende Stückzahlen für die Autos an die Montagestraßen kommen.

Von möglicher Entspannung im April zu sprechen wäre verfrüht. Etwas Hoffnung liegt auf den US-amerikanischen Anlagen, die langsam wieder ins Spiel kommen – allerdings zur Gänze wohl erst Ende April/Anfang Mai. Die berichteten Sorten werden wohl meist noch leichte Nachwehen verzeichnen, vornehmlich am unteren Rand der Bänder. Ausnahme sind PA-Standardtypen für den Automobilbau, deren Preise bislang von Quartalsvereinbarungen geschützt wurden, aber zu Beginn des Q2 nach oben schnellen werden.