- Importe und schwache Nachfrage drücken Preise erneut
- Manche Compoundieranlagen vor Abstellung
- Halbjahresgespräche zeigen weitere substanzielle Rücknahmen
Obwohl sich der Benzol-Kontrakt im Mai um 89 EUR/t verteuert hatte, konnten Erzeuger damit nicht punkten. Schwache Nachfrage und preisaggressive Importe ließen die Notierungen erneut nachgeben. Die stärksten Abschläge zeigten sich beim hochpreisigen PA 6.6.
Grund für die Entwicklung ist die weiterhin schwache Nachfrage in Kombination mit preisgünstigen Importen bei fast allen Sorten. Eine Trendwende ist nicht in Sicht, obwohl es im Automobilbau zumindest eine leichte Verbesserung gab. Trotz der fortgesetzten Drosselungen in der europäischen Polymer-Erzeugung war jeweils genügend Material vorhanden – in vielen Fällen waren die Märkte wegen der Importe sogar lang. Im Compounding wurde teilweise auch von der Abstellung einiger Extrusionsanlagen gesprochen.
Angesichts des Kostendrucks bei den Verarbeitern haben die Halbjahresgespräche frühzeitig begonnen. Spielraum für Abschläge scheint ausreichend vorhanden, wozu auch der Benzol-Kontrakt beiträgt, der Anfang Juni wiederum mit einem Abschlag von -110 EUR/t fixiert wurde. Erste Rückmeldungen lassen jedenfalls auf substanzielle Zugeständnisse der Erzeuger schließen. Neu – bislang allerdings nur im Fall von Polycarbonat – sind Angebote der Hersteller, die Jahresboni der Käufer anzuheben, um so den Druck auf die Notierungen zu reduzieren.