- Keine Preiserhöhungen zum Quartalswechsel
- Nachfrage bleibt gering
- Erzeuger nutzen Flaute für Wartungsarbeiten
- Teils Lieferverzögerungen bis Anfang 2021
Wie erwartet konnten Anbieter technischer Thermoplaste den Quartalswechsel dieses Mal nicht für Preiserhöhungen nutzen. Über alle Sorten und Typen hinweg mussten sie sich wie schon zuletzt mit Nullrunden begnügen. Das dürfte auch im kommenden Monat so bleiben, denn eine Belebung der Nachfrage ist nicht in Sicht. Allein bei PC/ABS-Blends und POM natur könnte es, ausgehend von niedrigen Preisniveaus, zu moderaten Anpassungen kommen – etwa plus 6 Prozent bei PC/ABS-Blends und plus 10 Prozent bei POM natur. Dass der Polymerpreisindex „Plastixx TT“ dennoch leicht steigt, liegt am Einfluss des hier nicht berücksichtigten ABS.
Der erste Anbieter hat auf die anhaltend geringe Nachfrage mit einer Maßnahme reagiert, die erst im kommenden Jahr wirkt. Er hat den 1. Januar benannt, um dann endlich höhere PMMA-Preise durchzusetzen und so zumindest mittelfristig Kostensteigerungen bei der Beschaffung von MMA weiterreichen zu können. Damit ist aber im Grunde auch jeglicher Verhandlungsspielraum für Preiserhöhungen im vierten Quartal genommen.
Punktuell spitzt sich die Lage beim Angebot zu, so zum Beispiel bei PA 6, wo Anlagen, die mit erhöhter Auslastung gefahren werden, solche gegenüberstehen, bei denen es Limitierungen gibt. Hier wirkt zum Teil nach, dass infolge der Coronakrise entlassene Fachkräfte nicht kurzfristig adäquat ersetzt werden können.
Insgesamt stellen sich die Erzeuger unterschiedlich auf die Nachfrageflaute ein. Teils werden Wartungen durchgeführt, zum Beispiel an einer substanziell wichtigen Anlage für POM. Tendenziell steigen damit die zu erwartenden Lieferzeiten. Wer beispielsweise versäumt hat, beizeiten PC/ABS-Blends zu ordern, muss damit rechnen, erst im neuen Jahr beliefert zu werden. Ähnlich ist die Lage bei PC glasklar und PC GF.