- PE wackelt leicht, bleibt aber überwiegend stabil
- PP-Aufschläge unter Kostenanstieg PVC stagniert
- PS geht mit SM abwärts
- Polyolefine im Aufwind
- Sonst eher Preisdruck
Die Erlöspläne der europäischen PE-Erzeuger für den September 2016 realisierten sich nicht. Vorschnelle Forderungen wurden durch den Rollover der C2-Referenz bald unterlaufen. Zudem hatten sich einige Abnehmer bereits ab Juli eingedeckt. Da die Endmärkte nicht besonders ausgeprägt aus der Urlaubszeit starteten, reichten nun vielen die bestehenden Lager aus. Am Ende stand dann meist der Rollover, gelegentlich noch kleine Abschläge.
Anfänglich hatte es nach einem harten Monat für die Abnehmer von PP ausgesehen, im Monatsverlauf allerdings verlor die Aufschlagssituation einiges an Schärfe. Und so blieb es dann am Ende bei Aufschlägen, die meist sogar unter der Kostensteigerung lagen. Nur bei den copolymeren Spritzgießqualitäten wurde diese voll erreicht.
Die Anbieter von S-PVC Basis-Qualitäten scheiterten derweil bei der Anhebung der Preise. Entgegen der Hoffnungen blieb der Abfluss im Nachurlaubsmonat zu schwach dazu. Etliche Verarbeiter hatten in den Vormonaten durch Lageraufbau vorgesorgt, konnten das normale Baugeschäft bedienen und den Rohstofflieferanten die kalte Schulter zeigen. Ähnliches gilt bei E-PVC. Bei den fertigen Mischungen zeigten sich die Einflüsse der Zuschlagstoffe. So trieben die harten PVC-Werkstoffe durch die Kostenanstiege beim Titandioxid weiter auf. Die Modifizierer sorgten für zusätzliche Unruhe. Die begann auch bei den Weichmachern. Allerdings noch nicht stark genug, um Bewegung bei den weichen Compounds anzustoßen.
Die Preise für Styrolkunststoffe verzeichneten einen schwachen Rollover. Nach dem Rückgang der SM-Referenz um 20 EUR/t nahmen die Erzeuger bei PS und EPS lediglich einige Preisspitzen etwas zurück, tief liegende Notierungen wurden überwiegend unverändert belassen. Der Bedarf zog nach der Urlaubssaison erwartungsgemäß an, der von EPS-Dämmstoffanbietern erhoffte Boom am Bau blieb jedoch aus.
Die PET-Preise blieben weiter unter Druck. Dem nach wie vor reichlichen Angebot stand zwar ein durch das Wetter belebter Bedarf gegenüber, der aber nicht für eine Marktbalance reichte. Und so sah die gesamte PET-Strecke von den Vorprodukten über die primären Materialien bis hin zu den Sekundärwerkstoffen weitere Preiserosionen.
Im Oktober wollen die meisten PE-Anbieter zumindest die nominale Kostensteigerung von 15 EUR/t der Ethylen-Referenz nach Hause bringen. Ob ihnen dies gelingt, scheint angesichts der untergründig liquide tendierenden Marktlage fraglich.
Die Propylen-Referenz wurde 35 EUR/t höher fixiert als im September. Im goldenen Herbstmonat muss daher mit Anhebungen gerechnet werden, vermutlich aber kaum über die Kostensteigerung hinaus.
Die ganze C3-Strecke bleibt jedoch in Aufruhr, was bei den fertigen PVC-Werkstoffmischungen neben dem anhaltend ansteigenden Titandioxid für weiteren Auftrieb sorgt. Beim Matrixmaterial S-PVC sieht es eher ruhig aus.
Nach dem Rückgang des SM-Referenzkontrakts im Oktober (-50 EUR/t) zeichnen sich doch recht spürbare Abschläge bei PS und EPS ab.
An der PET-Großwetterlage wird sich wenig ändern. Die Erosion dürfte weitergehen.