- Viele Abschläge in der ersten Monatshälfte
- PE besonders betroffen
- PS Stabil
- Steigende Ölpreise stabilisieren Notierungen im Monatsverlauf
- September steht eher im Aufwind
Die europäischen PE-Erzeuger wollten im August zumindest die Kostensenkung von 20 EUR/t der Ethylen-Referenz mit einem flächendeckenden Rollover der PE-Preise in ihre Margen hereinholen. Daraus wurde aber nichts. Die zügig ausgesprochenen Orderstopps verfehlten ihre Wirkung weitgehend, es gab dann doch ausreichend Material. Unter Importdruck stehende Qualitäten verfielen besonders stark, andere orientierten sich eher an der Referenz. Gegen Ende des Monats stabilisierte sich die Lage dann zusehends, vor dem Hintergrund gestiegener Öl- und Naphtha-Preise, der auslaufenden Importsaison sowie allgemein erwartet steigenden Ethylenkosten.
Zu Monatsbeginn kam es derweil zu leichten Abschlägen bei den Standard-PP. Im Verlauf der folgenden Wochen aber stabilisierten sich die Notierungen, häufig stand dann der Rollover unter dem Strich. Dennoch sind über den gesamten Monat letztlich noch marginale Rückgänge zu verzeichnen.
Den Produzenten von PVC Basis gelang im zentralen Ferienmonat kein Landgewinn auf dem Margenterrain. Letztlich mussten sie den üblichen Anteil von 50 Prozent der Ethylen-Referenz an die Kunden weitergeben. Auch die weiteren PVC-Typen hielten sich an die üblichen Messlatten. Titandioxid blieb deutlich ruhiger als von vielen befürchtet.
Nach dem Rollover der SM-Referenz blieben auch die Notierungen für PS und EPS stabil, weil es an anderen Impulsen mangelte. Der Bedarf wurde von der Urlaubszeit geprägt, auch wenn einige Akteure das niedrige Preisniveau zum Aufbau von Lagerbeständen nutzten.
Die PET-Notierungen erodierten zunächst weiter, mit steigenden Preise in den Ölstrecken und wärmeren Wetter aber stabilisierten sie sich im letzten Drittel des Monats. Unter dem Monatsstrich standen aber dennoch Abschläge zu Buche.
Überraschend wurde die C2-Referenz für September im Rollover abgeschlossen. So wirken die oftmals bereits ausgesprochenen Forderungen der Erzeuger angesichts der Nullrunde bei den Kosten sehr ambitioniert. Es wurde auch schon auf 20 bis 40 EUR/t Plus zurück gerudert. Dennoch scheint es in vielen Fällen fraglich, ob überhaupt der Rollover erreicht wird.
Die C3-Referenz ist derweil um 20 EUR/t nach oben gegangen. Die Standard-PP werden diesen Weg wohl zumindest nachgehen, eventuell kann es hier und da auch zu noch etwas höheren Aufschlägen kommen.
Für den September sind bei PVC Basis kaum substanzielle Impulse erkennbar. Die C2-Referenz steht im Rollover, die Marktlage wirkt trotz allen Bangemachens aus dem Ethylen-Lager weitgehend balanciert.
Auch bei PS wird mit keinen großen Preisveränderungen gerechnet, zumal die SM-Spotnotierungen bis Redaktionsschluss keine markanten Sprünge verzeichnet hatten.
Bei PET ist die Entwicklung sehr unsicher. Viele Rahmenfaktoren würden auf Erosion deuten. Die Ölpreislage aber wirkt unsicher, die Vorsicht drängt auf Stabilität, zumal der Bedarf bei schönem Wetter im europaweiten Nachurlaubsmonat ansteigen sollte.