- PE, PP und PVC bleiben unter Kostensteigerung stecken
- PS und EPS mit Abschlägen
- PET rüstet für steilen Anstieg
- Kosten ziehen deutlich an
- Klare Anhebungen vorprogrammiert
Nachdem die Ethylen-Referenz für den Mai um 20 EUR/t angestiegen war, sahen die europäischen PE-Anbieter die Stunde gekommen, die Margenrestitution zu beginnen. Schnell jedoch wurde klar, dass die entsprechenden Forderungen zu ambitioniert waren. Die Feier- und Brückentage im Wonnemonat gaben den Abnehmern Rückendeckung für Kaufzurückhaltung. Insgesamt wirkte der PE-Markt außer im Rohrsektor eher schwach.
Nachdem die Propylen-Referenz um 25 EUR/t zugelegt hatte, stiegen die PP-Produzenten ebenfalls mit ambitionierten Forderungen zur Margenerhöhung ein. Überwiegend jedoch wurden auch sie von der mangelnden Resonanz enttäuscht. Zwar kam es zu Anhebungen, die jedoch letztlich meist deutlich unter der Monomermarke lagen.
Angesichts der Tendenz zur Überversorgung am Markt büßten die PVC-Anbieter Marge ein. Beim Basisprodukt und bei den Compounds überwog der Rollover. Die Aufwärtsdynamik bei den Weichmachern und Titandioxid hatte bereits im Vormonat nachgelassen. Die feiertagsbedingte Nachfrageflaute war vor allem bei den Compounds und im Rohrsegment zu spüren. Der Absatz für E-PVC-Pasten zeigte sich indes weiterhin robust.
Die Styrolkunststoffe verzeichneten indes weitere Abschläge. Die Notierungen folgten weitgehend dem Rückgang des Styrol-Referenzkontrakts. Der Bedarf wurde auch hier von den Feier- und Brückentagen gedämpft.
Der Markt für PET wurde derweil noch unübersichtlicher als zuvor schon. Der anhaltend geringe Zufluss von Material aus Asien trieb die Spotpreise im freien Handel kräftig in die Höhe. Dazu gesellten sich im Laufe des Monats Einschränkungen bei saisonal guter Nachfrage. Die Handelspreise schossen so sehr deutlich über die Kontraktnotierungen hinaus. Die auf Monatsbasis frei verhandelten Kontrakte für kleine bis mittlere Mengen zogen ebenfalls spürbar an.
Im PE-Markt griffen die Erzeuger im Laufe des Mai zum Instrument Drosselung. Zugleich zogen die Notierungen in den Öl- und Petrochemiestrecken an. Die Ethylen-Referenz für den Juni stieg um beachtliche 63 EUR/t. Das wird die untere Messlatte für die Anbieter darstellen, denn der Margenverfall hat an die Auskömmlichkeitsgrenzen geführt. Im vermutlich nachfragestärkeren Juni werden die Preise daher vermutlich breitflächig nach oben streben.
Die Propylen-Referenz stieg um 80 EUR/t. Im Minimum wollen die PP-Anbieter diese Kostensteigerung durchsetzen, wenn möglich, auch noch zusätzliche Margenkomponenten. Der Bedarf zieht sicher an, so dass die Anhebungsforderungen gute Erfolgsaussichten haben.
Der massive Anstieg der Ethylen-Referenz sorgt bei PVC für Forderungen teils deutlich oberhalb von +30 EUR/t. Da sich das tendenzielle Überangebot abbauen dürfte, könnten sich die Verhandlungen zäh gestalten.
Die SM-Referenz stieg um 60 EUR/t an. Im Windschatten werden auch die Preise der Styrolkunststoffe nach oben gehen.
Bei PET stehen die Zeichen für Juni unterdessen auf Sturm. Bei anhaltend enger Marktlage ist mit Anhebungen bei den Vorprodukten zu rechnen. Importe bleiben extreme Mangelware, die Handelspreise werden fast unbezahlbar werden. Dreistellige Steigerungen über die gesamte Marktbreite sind nicht unwahrscheinlich.