• Aufschläge bei Polyolefinen und Styrolkunststoffen
  • Momentum im Monatsverlauf nachlassend
  • PVC und PET in schwachen Rollovern
  • Im Januar dominieren Abwärts-Impulse

Die europäischen PE-Großabnehmer zogen die Verhandlungen über die Preise im Dezember 2015 bis in die letzte Woche hinein. Um jeden Euro wurde gekämpft, auch weil mit Bonusmengen mehr auf die Waage kam als dem kurzen Arbeitsmonat angemessen gewesen wäre. Aber auch die Anbieter zeigten sich entschlossen, Margenterrain zurück zu gewinnen. Letztlich blieben die Aufschläge meist mit zwischen 40 und 50 EUR/t dann zwar unter den Anhebungen des Monatsbeginns zurück, lagen aber doch über der nominalen Kostenzunahme der Ethylen-Referenz.

Nach anfänglichen satten Aufschlägen ließ das Anhebungsmomentum in den PP-Märkten spürbar nach. Am Ende lagen die Erhöhungen zwischen 10 und 40 EUR/t, was angesichts der stabilen Propylenreferenz einen Margenzugewinn für die Anbieter bedeutet. Die geringe Verfügbarkeit traf anfangs auf eine rege Nachfrage, die jedoch ab der Monatsmitte deutlich nachließ.

Die PVC-Produzenten kämpften hartnäckig um ihre Margen. Die Versuche, die um rund 10 EUR/t gestiegenen Ethylenkosten einzupreisen, stießen jedoch auf sture Gegenwehr. Am Ende dominierte der Rollover das Bild. Die Nachfrage zeigte sich für einen Dezember erfreulich rege, sicher auch ein Resultat des bislang außergewöhnlich milden Winters.

Der Anstieg der SM-Referenz um 35 EUR/t beendete auch bei EPS den Abwärtstrend der vergangenen Monate, nachdem der PS-Preis bereits im November wieder angezogen hatte. Bei diesem übertrafen die Aufschläge diesmal sogar oft die Kostenveränderung, während bei EPS viele Abschlüsse auch darunter lagen. Allgemein war die Nachfrage für einen Dezember ausgesprochen rege, bis sich die Branche kurz vor Weihnachten auf den Winterschlaf einrichtete.

An den Preisen für PET tat sich erneut relativ wenig. Die Produzenten mussten die marginalen Zugewinne des Vormonats bei stabiler Kostenlage in einem schwachen Rollover gleich wieder abgeben. Hintergrund dazu waren vor allem die wieder günstiger werdenden Importangebote aus Asien.

Die Schwäche der Öl- und Naphtha-Notierungen hat zu einem Zurücksetzen der C2-Referenz für den Januar 2016 geführt. Die PE-Käufer werden wohl im Minimum diesen Rückgang einfordern, die Anbieter dagegen zunächst den Rollover anbieten. Zumindest moderate Abschläge scheinen aber erreichbar.

Eine zügige Auflösung der PP-Produktionseinschränkungen ist nicht in Sicht. Daher wird hier die Höhe der Abschläge angesichts einer um 50 EUR/t zurückgesetzten Propylen-Referenz wesentlich von der Nachfrageentwicklung abhängen.

Beim PVC möchten die Produzenten zumindest Teile der Kostensenkung einbehalten. Trotz der als rege prognostizierten Nachfrage wird es über das komplette PVC-Portfolio hinweg aber wohl zu leichten Abschlägen kommen.

Bei der Styrol-Referenz stand auch zum Redaktionsschluss Anfang Januar noch ein großes Fragezeichen. Die Produzenten spekulieren auf einen Rollover. Die Spotnotierungen aber sind gesunken, ebenso ließ Benzol leicht nach. Es ist daher eher mit einem Absinken zu rechnen, das Momentum scheint abwärts gerichtet.

Bei PET können Impulse wohl nur durch eine substanzielle Kostenbewegung aufkommen. Auch hier ist die Entwicklung aber unklar. Wenn die Kaufzurückhaltung und die lebhaften Importe anhalten, ist ein weiteres Nachgeben vorprogrammiert.