• PE trotz leichtem C2-Auftrieb unter Druck
  • PP-Aufschläge wieder unter Kostenanstieg
  • PS folgt dem SM-Rückgang
  • Für November Preissteigerungen auf breiter Front absehbar

Die Anhebungswünsche der europäischen PE-Erzeuger blieben im Oktober 206 unerfüllt. Statt wie geplant die C2-Kostensteigerung von 15 EUR/t weiterzugeben oder gar eine Margenverbesserung zu erzielen, mussten die Produzenten der zum Überangebot tendierenden Marktlage Tribut zollen und teilweise sogar leichte Ermäßigungen einräumen. Der schwache Rollover prägte das allgemeine Bild.

Anders bei PP. Hier konnten die Anbieter nach dem neuerlichen Anstieg des C3-Referenzkontrakts (+35 EUR/t) die Preise anheben. Allerdings erreichten die Aufschläge nur bei PP Homo Spritzgussqualitäten annähernd den vollen Umfang der Kostensteigerung – ansonsten mussten Produzenten wie schon im Vormonat margenseitig erneut Federn lassen. Der Ausstoß der europäischen Anlagen näherte sich nach diversen Wartungsstillständen wieder einem normalen Niveau, der Umfang der Importe nahm hingegen ab.

Die europäischen PVC-Erzeuger taten sich damit schwer, zumindest die leichte Kostensteigerung für die Basismaterialien umzusetzen. Nur aufgrund anhaltender Hartnäckigkeit erreichten sie zu einem guten Teil die anteilige Steigerung der Ethylen-Referenz von 7,5 EUR/t. In Bezug auf den Mengenbedarf legte sich bereits der Schatten des nahenden Winters über den Monat. Die Verarbeiter begannen, die Abrufe wöchentlich einzuteilen. Bei fertigen Mischungen machten sich die Kostensteigerungen für Zuschlagstoffe bemerkbar, die Notierungen zogen spürbar stärker an. Den Erzeugern von Pasten-PVC gelangen angesichts ausdünnender Importe leichte Margengewinne.

Bei PS und EPS wurde oft der Rückgang des Styrol-Referenzkontrakts 50 EUR/t in voller Höhe an die Verarbeiter weitergereicht, bei EPS-Dämmstoffen fielen die Abschläge zuweilen auch etwas geringer aus. Die Preise für ABS bewegten sich hingegen kaum, weil gestiegenen Kosten für Butadien und ACN die Effekte der SM-Reduktion nahezu aufhoben. Hier überwog der Rollover.

Die europäischen PET-Erzeuger konnten die Preise im kleinteiligen Geschäft leicht anheben, dennoch bleiben ihre Margen eher prekär. Nach wie vor strömen Importe nach Europa, aus Indien, Südostasien und mehr denn je aus der Türkei und unterminieren alle Bemühungen. Bei mittleren bis großen Mengen reichte es gerade einmal zum Rollover. Zugleich dümpelt die Nachfrage vor sich hin.

Der neuerliche Anstieg des C2-Kontraktpreises wird die PE-Preise nach oben ziehen. Weitere Rückgänge und eine damit verbunden substanzielle Verschlechterung der Margen werden die Anbieter wohl kaum hinnehmen. Die Erzeuger von PVC Basis unterdessen geraten durch den Kostenauftrieb unter Druck, da die Nachfrage sich winterlich eintrübt.

Auch bei PP dreht sich die Preisspirale nach dem neuerlichen C3-Anstieg im November weiter. Ob die vollen +30 EUR/t zur Umsetzung gelangen oder eine Margenkomponente der Erzeuger hinzukommt, dürfte maßgeblich davon abhängen, inwieweit die Nachfrage bereits vom Jahresendmodus geprägt sein wird. Der Markt für Styrolkunststoffe wird sich drehen, im Windschatten des gestiegenen SM-Referenzkontrakts (+40 EUR/t) werden die Preise nach oben tendieren. Bei PET gestaltet sich der Ausblick für die PET-Hersteller trüb, der Jahreszeit angemessen. Der Verbrauch an kalten Getränken – in diesem Jahr im Sommer schon nicht berauschend – verlagert sich zusehends auf Heißgetränke, bei denen PET eher nicht gefragt ist.