- Margenverbesserung bei Polyolefinen scheitert an Nachfrage-Baisse
- PVC im schwachen Rollover
- PS und EPS nach oben
- Wenig Bewegung bei PET
- Moderate Aufschläge für Mai in Sicht
Die in den ersten Tagen des Monats noch zu verzeichnenden Aufschläge bei den Standard-Thermoplasten gingen im Verlauf des Aprils 2009 zurück oder verschwanden in Gänze. Die Forderungen von bis zu +80 EUR/t bei Polyethylen lösten sich weitestgehend in Luft auf. Die retroaktiven Folienabschlüsse bei PE-LD am Ende des Monats lagen überwiegend im Rollover, nur PE-LLD bis zu +15 EUR/t sowie PE-HD Blaswaren bis +10 EUR/t zu stiegen. Bei EVA sank der obere Rand mit höherem VAM-Anteil überproportional. PP lag nach anfänglichen Aufschlägen am Ende auf unverändertem Niveau. Das Gleiche gilt für PVC, wo sich die Zuschläge aber in den europäischen Regionen mit tieferen Niveaus teils hielten. Dagegen hielten die PS-Anbieter bis zum Ende durch und setzten die Monomerverteuerung mit +70 EUR/t zu einem guten Teil um. Die EPS-Anbieter erreichten nur bis +30 EUR/t, wobei die meist jedoch geringeren Mengen nach Ostern auch kräftiger zulegen konnten. Mehr oder minder unverändert blieben im April 2009 die Preise für PET in Europa. Lediglich tiefstehende Notierungen wurden leicht nach oben korrigiert, und die Preise für Folienware wurden mit rund +10 EUR/t auf Augenhöhe mit den tieferen Lagen der Flaschenwaren angehoben.
Zumeist konnten die Anbieter die wegen der Feiertage zusätzlich verringerten Abrufe der Verarbeiter bedienen. Teils kam es danach zu Exporten nach Asien. Auch die PVC-Anbieter stutzten das Angebot zurecht, konnten aber dennoch die spärliche Nachfrage zumeist abdecken. Dagegen waren einige EPS-Anbieter zum Monatsende hin ausverkauft. Der Importdruck bei PET milderte sich etwas ab, dennoch blieb das Angebot gut. Die Nachfrage zeigte sich anhaltend schwach. Zum einen schreckten die margengetriebenen Forderungen der Polyolefin-Anbieter den Markt vor Abrufen ab. Zum anderen legten wegen der Feiertage einige mittelständische Unternehmen Betriebsurlaube ein. Einzig Silagefolien aus PE-LLD fielen positiv auf. Der Abfluss bei PS war dagegen so schlecht, dass es für einzelne Erzeuger sogar lohnender war, Styrol (SM) an den Markt zurückzugeben. Die europäische PET-Nachfrage war zwar gegen März leicht verbessert, lag aber weiterhin deutlich unter dem bereits schwächeren Vorjahr.
Im Mai warten die Polyolefin-Anbieter mit erneuten Forderungen von bis zu +50 EUR/t auf. Die Monomere zeiugen dabei wenig Auftrieb, Margenverbesserung steht auf den Fahnen. Ein neuerlicher Schub bei Benzol von +58 EUR/t wird dagegen wohl auch das Monomer für PS und EPS deutlich verteuern. Bis Redaktionsschluss wagten sich erste PS-Anbieter mit +65 EUR/t in den Markt, die EPS-Anbieter wollen vorausssichtlich mehr. Bei PVC führen Einbrüche beim Koppelprodukt Natronlauge zu streng vorgebrachten Forderungen von bis zu +75 EUR/t. Die PET-Anbieter wollen bis zu +100 EUR/t mehr, das Vorprodukt PX wurde für Mai mit einem Plus von 90 EUR/t fixiert. Insgesamt ist überwiegend mit zumindest moderaten Steigerungen zu rechnen.
Quelle: KI – Kunststoff Information, Bad Homburg, www.kiweb.de
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