• Nochmals Steigerungen 
  • PP und Polystyrole legen dreistellig zu 
  • Margen bei PE-LD wachsen
  • Angebot tendenziell knapp
  • Nachfrage deutlich belebt
  • Mai: Etwas gedämpfter nach oben
  •  Im vierten Monat in Folge mussten die Einkäufer von westeuropäischen Standard-Kunststoffen im April 2010 erneut zum Teil happige Preisaufschläge hinnehmen. Den Produzenten von PE-LD gelang mit knapp 50 EUR/t Zuschlag eine weitere Margenverbesserung in Richtung nun schon fettgedruckter schwarzer Zahlen. PE-LLD lag etwas darunter. Lediglich bei PE-HD mussten allzu hochfliegende Erwartungen der Erzeuger deutlich Federn lassen, die Weitergabe der um 20 EUR/t gestiegenen Ethylenkosten markierte hier außer bei hochwertigen Nischentypen die Grenze. Alle Polypropylen-Typen dagegen legten auf breiter Front mit 100 EUR/t dreistellig zu, neben der Weitergabe des um 70 EUR/t teureren knappen Propylens (C3) landeten damit auch Verbesserungen der Margen bei den Anbietern. PVC tat sich im Gegensatz dazu sehr schwer, mit +10 EUR/t gelang gerade einmal das Durchreichen der anteiligen Ethylenkosten. Bei PS ist etwas mehr als der Monomeraufschlag von +103 EUR/t zu verzeichnen, wegen der Kostenhausse bei Butadien stieg schlagfestes Material überproportional. Auch EPS weist nun erste, jedoch noch leichte Margenrückgewinne auf. Die PET-Preise legten zwischen 40 und 50 EUR/t zu, was auch hier Margengewinne bedeutete.

    Die Märkte bei den Polyolefinen zeigten sich vor allem bei PE-LD und allen PP-Typen knapp. Bei PE-LLD landeten wieder erste Importe von C4-Typen auf den europäischen Wühltischen, bei PE-HD waren ebenso tarierende Einfuhren von Standardwaren zu erkennen. PVC war weiter gut balanciert, die Styrolkunststoffe über alles gesehen ebenfalls. Die anhaltende Importschwäche sorgte bei saisonal anziehendem Bedarf für erste Schwierigkeiten bei der PET-Verfügbarkeit.

    Die Nachfrage zeigte sich nun eindeutig belebt. Die Saisongeschäfte in Bau, Garten, Agrar und Kaltgetränke (PET) setzten mit gutem Impuls ein. Die Zuversicht auf eine nachhaltige Konjunkturerholung wächst, sodass auch andere Bereiche Aufwärtstendenzen melden.

    Im Mai zeigt sich, soweit erkennbar, die Lage an den Vorproduktmärkten etwas entspannt. Ethylen (C2) landete beim Rollover, Propylen legte um „nur" 20 EUR/t zu. Die gesamte Aromatenstrecke war bei Redaktionsschluss noch nicht fixiert, allzu große Überraschungen so wie die Sprünge im Januar und April sollten diesmal jedoch ausbleiben. Dessen ungeachtet liegen vielfache Forderungen vor, ohne große Umschweife wird meist auf die – letztlich ja immer irgendwie notwendige – Margenverbesserung verwiesen. Da wo die Versorgung im April wie bei PE-LD, PP und PET knapp war, wird sie es voraussichtlich im Mai auch noch bleiben. Zwar sind hier und da erste Keimlinge einer Entspannung erkennbar, dies jedoch nur unter Lupenbetrachtung und mit wohlwollender Interpretation. Der Sog der Saisongeschäfte könnte die einzeln vorhandene verbesserte Lieferbarkeit leicht absorbieren. Die nochmalig mit hoher Wahrscheinlichkeit zu erwartenden Aufschläge im Mai sind aus heutiger Sicht aber eher als Nachzügler der großen Welle des Jahresbeginns zu betrachten.
    Quelle: KI – Kunststoff Information, Bad Homburg, www.kiweb.de
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