• Polyolefine und PET bröckeln weiter ab
  • PVC und PS legen moderat zu
  • EPS leicht abwärts
  • Angebot stabiler
  • Nachfrage für Ferien gut
  • Kommt im September die Trendwende?

Nachdem es zum Anfang des Monats noch so ausgesehen hatte, dass die westeuropäischen Einkäufer im August 2010 nicht ganz die erhoffte Weitergabe der gesunkenen Vorproduktkosten würden erreichen können, beschleunigte sich das Abbröckeln der Notierungen vor allem bei den Polyolefinen im Monatsverlauf dann doch. Am Ende standen bei den PE-Typen meist Abschläge in Höhe der kumulierten Kostensenkungen aus Juli und August, bei PP wurde zumindest die August-Entlastung erzielt. Einzig das Zuschlagspolymer EVA legte bei den Polyolefin basierten Sorten zu, hier schlug das knappe Vorprodukt VAM Schneisen für die Produzenten.

PVC gewann leicht dazu, obwohl das Ethylen im August günstiger zu haben war. Auch bei PS konnte teils sogar etwas mehr als der nominale SM-Preisaufschlag (August zu Juli +4 EUR/t) eingeholt werden, hier schlug vor allem das verteuerte Butadien bei den schlagzähen Typen durch. Bei EPS machte sich das tendenzielle Überangebot trotz relativ reger Dämmstoff-Abrufe in Abschlägen bis zu 25 EUR/t bemerkbar. Die PET-Notierungen ließen vor dem Hintergrund fallender Kosten im Schnitt um rund 40 EUR/t nach.

Das Angebot zeigte sich gegenüber der ersten Jahreshälfte nun nachhaltiger verbessert. Zum Teil war dies wie bei PE-LLD (C4) oder PE-HD zunehmenden Importen geschuldet, zum Teil der Stabilisierung der petrochemischen Produktionsanlagen. Das Angebot wurde zugleich aber auch in vielen Bereichen schlicht durch die geringeren Abrufe aus den urlaubsintensiven südeuropäischen Ländern geschont, sodass mehr für die anhaltend fleißigen Nordwesteuropäer übrig war. Die vormaligen Engpässe weiteten sich tendenziell meist aus.

Auch wenn die Aktivitäten in Südeuropa durch die Urlaubszeit gedämpft waren, stellte sich die Nachfrage saisonbezogen durchaus als zufriedenstellend dar. In den klassischen Industrieregionen des Nordwestens und Nordens liefen die Konjunktur und damit die Bestellungen über alles gesehen ohne sehr große Dellen weiter. Ausreißer gab es dabei natürlich wie immer nach oben und nach unten.

Die PE-Produzenten wollen vor dem Hintergrund einer leichten Kostensteigerung – C2 September schloss mit +10 EUR/t gegenüber dem Vormonat ab – mindestens den Rollover, wenn nicht sogar mehr Geld. Hier und da könnte das gelingen, insbesondere dort wo keine Importalternativen bestehen. Überwiegend stehen die Zeichen bei PE aber meist ebenso auf schwachem Rollover wie bei PP. Propylen (C3) hat im September erneut leicht um 10 EUR/t nachgegeben, womit sich der ungewöhnliche Hype des ersten Halbjahres wohl allmählich dem Ende entgegen neigt. Die PVC-Anbieter wollen nun endlich Nägel mit Köpfen machen und setzen wild entschlossen zu einem stärkeren Sprung von +75 EUR/t an. Der zentrale Monat der Bausaison September könnte vom Ringen um die Preise gekennzeichnet sein. Das gilt auch für die Styrol-Kunststoffe, wo gestiegene SM- (+33 EUR/t) und Butadien-Kosten nach oben drängen. Auch bei PET werden für den September steigende PX-Kosten erwartet, womit das Flaschenmaterial eine Trendwende nach oben sehen könnte.

Quelle: KI – Kunststoff Information, Bad Homburg, www.kiweb.de

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