• Jahresend-Rallye drückt Polyolefine nochmals
  • PVC und PET nur leicht zurück
  • Weitere Styrol-„Portion" durchgereicht
  • Bodenbildung: Forderungen sollen stabilisieren

Ein fulminanter Ausverkauf bescherte den meisten westeuropäischen Einkäufern von Standard-Thermoplasten zum Jahresende 2008 „traumhaft" tiefe Preise. Nach den historischen Höchstständen im Sommer setzte seit September ein ebenso historisch rapider Preisverfall ein, der sich im Dezember nahezu ungebremst fortsetzte. Nun soll aber nach Willen der Anbieter „Schluss mit lustig" sein, erste Anhebungsforderungen für Januar liegen vor.

Die PE-Typen ließen nochmals zwischen -170 EUR/t und -300 EUR/t nach. Die unbedingt nötige Senkung der Lagerbestände führte bei PP nun zu Zugeständnissen von bis zu -260 EUR/t. Auch die Polyolefin-Nische EVA musste mit -200 EUR/t sehr deutlich Federn lassen. Trotz schlechter Nachfrage und guten Angebots gaben die PVC-Notierungen nur um -70 EUR/t nach. Die PS-Anbieter verloren mit -190 EUR/t etwas von der im November gewonnen Nominal-Marge. EPS ließ im Zuge einer Markthomogenisierung im Schnitt um -175 bis -190 EUR/t nach. Dagegen ist der Verfall der europäischen Notierungen für PET im Dezember 2008 mit im Schnitt -30 EUR/t wie erwartet etwas abgeflacht.

Während zum Monatsbeginn die Anbieter nahezu in allen Standard-Materialbereichen noch gut lieferfähig waren, öffneten sich im weiteren Verlauf je nach Quelle und Qualität durch die vielen Drosselungen und Abschaltungen zunehmend Lücken bei PE, PS und bei einem Anbieter im EPS-Sortiment. Wegen des sinkenden Preisniveaus versiegten auch bei PE-LLD zusehends die sonst üblichen Importe. Dagegen säumten bei PE-HD Spritzgießmengen aus vielerlei Quellen den finalen Lauf zum Jahresende. Bei PET zeigen sich im mit enormen Überkapazitäten gesegneten Asien erste Zeichen eines festen Bodens, was Hoffnung auch für Europa weckt.
Viele Verarbeiter berichteten im Vergleich zum Vormonat über einen deutlich belebteren Geschäftsverlauf. Daraufhin versuchten einige noch Vorkäufe zu tätigen, was von den Anbietern aber teils abgeblockt wurde. Bei PET zeigte sich eine Nachfrage-Verbesserung gegenüber dem extrem schwachen November.

Erste Indikatoren weisen bereits den Weg für den Januar. Mitte Dezember wurde ein erster Monatskontrakt für Ethylen (C2) zu 520 EUR/t (-600 EUR/t) abgeschlossen. Auf das heiß ersehnte Bodensignal reagierten erste PE-Anbieter bereits mit Forderungen von bis zu +80 EUR/t. Auch für Propylen (C3) wurde ein Initialkontrakt für den Januar bei 430 EUR/t abgeschlossen. Inwieweit diese beiden Vorboten die noch offenen maßgeblichen Q1-Kontrakte für C2 und C3 bereits abbilden, bleibt abzuwarten. Zu befürchten steht allerdings, dass sich im Polyolefin-Sektor bei bereits leicht verbesserter Nachfrage die zahlreichen Drosselungen und Abstellungen sehr schnell bemerkbar machen könnten. Bei PVC herrscht dagegen ein anhaltend gutes Angebot, was eher auf flexiblere Preisbildung deutet. Die Styrolkunststoffe wurden bereits seit Längerem enger auf den jeweils aktuellen Verbrauch ausgerichtet. PET scheint sich zu festigen.

Quelle: KI – Kunststoff Information, Bad Homburg, www.kiweb.de
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