- Polyolefine bleiben meist auf Vormonatsniveau kleben
- PVC schwächelt weiter
- Kostenweitergabe bei PS
- PET zieht an
- Januar-Vorzeichen zeigen auf Erhöhungen
Im Dezember 2009 konnten die westeuropäischen Anbieter von Standard-Thermoplasten ihre Forderungen nur vereinzelt durchsetzen. Bei den Polyolefinen willigten die Einkäufer überwiegend nur bei Rollover oder bestenfalls leichten Steigerungen ein. Zu schwach war bei C2- und C3-Steigerungen von 7 respektive 10 EUR/t das Argument des Kostenschubs. Die PVC-Hersteller mussten sogar erneut Abschläge gewähren, um das trotz aller Anstrengungen weiterhin meist gut verfügbare Material im Markt platzieren zu können. Die PS-Anbieter konnten dagegen mit +35 EUR/t immerhin den vollen Styrolmomomer-Aufschlag durchbringen, während ihre EPS-Kollegen nur im kleineren Verpackungsbereich teils punkten konnten. Die deutlich höheren Mengen im Dämmstoffsektor blieben im Rollover hängen. Die europäischen Preise für PET orientierten sich wie prognostiziert deutlich an den Vorproduktkosten. Da PX um 60 EUR/t gegenüber November anzog, folgte PET mit durchschnittlich 45 EUR/t nach oben.
Das Angebot ist in den allermeisten Fällen auf das Krisen-Nachfrageniveau angepasst, was zumindest vor einem weiteren Preisverfall schützte. Tendenzen zum Überangebot gab es anhaltend bei PVC sowie in Nischenbereichen von PP und EPS. Der Importdruck für PET aus Asien ließ nochmals wie im Vormonat schon nach, was den europäischen Herstellern die Verteidigung der unbedingt notwendigen Margen etwas erleichterte. Auch in den USA und in Asien zogen die Notierungen vor dem Hintergrund steigender Vorproduktkosten an. Angebotsseitig griffen wegen der sinkenden Importe die seit Monaten anhaltenden Drosselungen der europäischen Produktion nun besser.
Nachfrageseitig waren kaum Änderungen zu beobachten. Materialien, die zuvor noch relativ gut liefen, taten dies auch im Dezember, was umgekehrt auch für die schwächeren Bereiche galt. Der nachhaltig eingebrochene Winter dämpfte saisongerecht die Bautätigkeiten. Die Nachfrage bei PET änderte sich substanziell wenig, jedoch verschoben sich die Order etwas zugunsten der hiesigen Erzeuger.
Die wesentlichen Vorproduktkontrakte für C2 und C3 wurden recht früh mit Aufschlägen von 30 respektive 40 EUR/t für den Januar fixiert. Die PE-Anbieter reagierten zügig mit Forderungen zwischen +80 bis +130 EUR/t, wobei neben den Monomerkosten auch die in Q4 verlorenen Margen bis zu -60 EUR/t zurückgeholt werden sollen. Bei PP stehen die Forderungen bei +100 EUR/t. Alls Begründung hierzu werden die gestiegenen Monomerkosten plus die Margenrückholung aus Q4 genannt.
Die PVC-Anbieter fordern Aufschläge von 50 EUR/t. Die PS-Erzeuger wagten sich bereits vor der Fixierung von Benzol und SM mit Forderungen von +120 EUR/t aus der Deckung, mussten diese aber nach dem zum Jahresauftakt verkündeten Aufschlag beim Styrolkontrakt (SM) von +172 EUR/t um bis zu +180 EUR/t nach oben korrigieren. Wie zu erwarten war, reagierten auch die EPS-Anbieter mit Forderungen bis zu +170 EUR/t auf den SM-Schub. Mit einer harten Umsetzung sowohl der PS- als auch der EPS-Forderungen muss daher wohl gerechnet werden.
Die Anbieter von PET erwarten einen weiteren Kostenschub und wollen bis zu 30 EUR/t mehr. Viele Einkäufer aber spekulieren mit im Laufe des Januars zunehmenden Importen aus Asien wegen dort fallender Nachfrage und Preise. Letztlich wird es aber wohl weiter von der PX-Entwicklung abhängen.
Angebotsseitig fahren alle Hersteller bei mehr oder minder allen Sorten und Typen mit extrem niedrigen Lägern ins neue Jahr. Ebenso wirken sich anhaltende Drosselungen und zunehmend auch Schließungen auf die Mengenverfügbarkeit aus. Die Nachfrage wirkt in manchen Sektoren belebt, aus anderen Segmenten dagegen ist wenig zu hören. Unter dem Strich wird es im Januar 2010 bei den allermeisten Standard-Thermoplasten in Europa wohl zu deutlich spürbaren Aufschlägen kommen.
Quelle: KI – Kunststoff Information, Bad Homburg, www.kiweb.de
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