- Kostensteigerungen bei Polyolefinen in Produktpreise umgesetzt
- PVC und PS mit Schwierigkeiten bei der Weitergabe
- PET stabilisiert
- Januar 2014 unter Auftriebszeichen
Nachdem die Kontraktnotierung für Ethylen im Dezember den Abschlag aus dem Vormonat wieder ausgebügelt hat, schlugen die Produzenten die Steigerung von 30 EUR/t umgehend auf die PE-Preise auf. Margenverbessernde Forderungen wurden nur von zwei entschlossenen Hochpreisanbietern umgesetzt. Bei den meisten Waren boten Import oder Spothandel Auswege an.
Bei PP erreichten die Produzenten im Minimum die Weitergabe der Kostensteigerung des Propylens. Darüber hinaus gehende Forderungen konnten nur bei vorherigen Tieflagen umgesetzt werden. Allerdings wurde etwa ab der Monatsmitte bei zusätzlichen Mengen generell ein kleinerer Sonderaufschlag erhoben. Das Angebot wurde im Monatsverlauf immer geringer, selbst bei wie üblich im Dezember abflauenden Bedarf kam es zu Lieferverzögerungen und bestenfalls Allokationen von Zusatzmengen. Spekulationsgetriebene Vorkäufe hatten wenig Aussicht auf Erfolg.
Bei ausgeglichener Marktlage in einem wie üblich mengenschwachen Dezember gelang den europäischen Anbietern die Weitergabe der moderat gestiegenen Kosten für S-PVC Basismaterial meist nur eingeschränkt. Unplastifizierte Dry Blends und Compounds legten jeweils um den Matrixanteil des S-PVC zu, weil die Notierungen für die Zuschlagsstoffe stabil blieben. Die weichen PVC (P) Compounds blieben stabil. Bei E-PVC Pasten wurde die komplette Kostensteigerung durchgereicht.
Den Forderungen einiger PS-Erzeuger, die Preise über die leichte Kostensteigerung hinaus anzuheben, war kein Erfolg beschieden. Es gelang ihnen bestenfalls die Kostenweitergabe. Auch bei EPS blieben die Preise mehrheitlich unter der angestrebten Weitergabe des SM-Kostenanstiegs von 10 EUR/t. Dem kurzen Produktionsmonat Dezember entsprechend war auch die Nachfrage meist geringer als im Vormonat. Lediglich bei EPS-Verpackungsmaterialien und PS war die Nachfrage vergleichsweise rege.
Die Preise für PET in Europa haben sich stabilisiert. Bei den von KI reflektierten kleinen bis mittleren Mengenabnahmen gelangen den Anbietern sogar leichte Aufschläge. Die Kostensituation bei PX und MEG stagnierte im Dezember. Hintergrund der Anhebungen war vor allem das Abebben günstiger Importströme, was den Drosselungen der europäischen Anlagen etwas mehr Wirkung verschaffte.
Ethylen wurde mit Beginn des neuen Jahres abermals um 15 EUR/t teurer. Derweil haben zahlreiche PE-Kontraktkunden haben bereits Normalmengen geordert. Bei besserer Nachfrage könnten die Hersteller noch eine weitere Initiative zur Aufstockung der Margen starten. Der Erfolg bleibt abzuwarten.
Die Propylen-Kontraktnotierung wurde für Januar um 20 EUR/t angehoben. Die Marktlage scheint bei meist tief stehenden Lagern eng, was Aufschläge auch oberhalb dieser Kostensteigerung möglich machen könnte.
Die PVC-Strecke steht zu Beginn des neuen Jahres allgemein unter zumindest moderaten Auftriebszeichen. Es stehen Auffüllungen an, die zwar abgedeckt, aber nicht überreichlich bedient werden können. Die leichte Kostensteigerung des Ethylens wird relativ sicher eingepreist, vielleicht reicht es den Anbietern hier und da sogar zur Verbesserung der nicht allzu üppigen Margen.
Wer unter den PS-Verarbeitern nicht auf geringe Lagerbestände zur Jahresendrevision achten musste, füllte die Silos. Denn die meisten Marktakteure gehen davon aus, dass der um 37 EUR/t gestiegene Benzolpreis auch die SM-Notierung nach oben zieht. Preissteigerungen bei den Styrolkunststoffen wären dann sehr wahrscheinlich.
Bei PET wirkt die Sicht auf den Januar wirkt stabil. Die Lage im Upstream hat sich beruhigt, und noch sind keine wesentlichen Änderungen der Marktlage zu erwarten. Im Laufe bereits der ersten Monate des neuen Jahres könnte sich dies aber wieder zügig in eine Überangebotssituation wandeln. Es stehen bis zur Jahresmitte etliche Neuinbetriebnahmen von PET-Produktionen an.