- Aufschläge schwächten sich im Verlauf zunehmend ab
- PE mit leichten Steigerungen
- PP meist im Rollover
- PVC etwas schwächer
- Styrol-Kunststoffe fester / Unsicherer Ausblick
Stabilisierung mit leichten Steigerungen auf dennoch unsicheren Füßen war der Tenor des westeuropäischen Marktes für Standard-Thermoplaste im Februar 2009. Vor allem die Polyethylene wurden durch die Anhebung des C2-Kontraktes für Februar – +70 EUR/t gegenüber Januar – je nach Typ von +10 bis +70 EUR/t nach oben getrieben. Bei PP kam es bei einer „Linienschließung" von oben wie von unten letztlich zum Rollover.
Nach dem Erdbeben im Januar gab es bei PVC noch einige kleinere Nachrutsche am unteren Rand, die hohen Notierungen mussten mit -50 EUR/t an das gesenkte Gesamtniveau angepasst werden. Auch bei den Styrol-Kunststoffen konnte der sich insgesamt abschwächende Verlauf beobachtet werden. Die anfängliche Steigerung bis +35 EUR/t wurde so bei PS auf nur +20 EUR/t abgeschwächt, EPS lag am Ende im Rollover. Trotz einer bislang kaum spürbar anziehenden Nachfrage sind die europäischen Preise für PET im Verpackungssektor im Februar 2009 zwischen 50 und 70 EUR/t angestiegen. Hintergrund dazu sind kletternde Vorprodukt-Notierungen sowie parallele Festigungen in Nordamerika und den asiatischen Märkten.
Nahezu alle Polymer-Typen waren in absolut ausreichender Menge vorhanden, die Verfügbarkeit in vollem Umfang gegeben. Bei PE-LLD und PET ließ der Druck von Importware etwas nach. Die Sorgen des Marktes über die Schieflagen einiger großer Produzenten nahmen weiter zu. Mit Interesse werden im Zusammenhang mit der Alternativen-Suche alle Aktivitäten aus dem Mittleren Osten aufgenommen.
Relativ bot die Konsum nahe Verpackungswelt ein stabiles Nachfrage-Bild. Konsum-Waren liefen nur leicht unter Plan. Teils erschreckend schwach blieben dagegen anhaltend Automobil und Industrie. Der Bausektor litt neben der Konjunkturschwäche zusätzlich unter der ausgedehnten winterlichen Witterung. Dem schloss sich nun der Agrarsektor an, wo von mindestens vier Wochen Verzögerung die Rede ist. Regional scheint sich das deutschsprachige Mitteleuropa vergleichsweise gut zu behaupten. Je weiter man nach Osten geht, desto schwächer zeigt sich das Bild.
Der Ausblick bleibt unsicher. Die Ethylen getriebenen Polymere stehen unter dem Druck eines erneut um +85 EUR/t gestiegenen Kontrakt-Preises für C2 im März. Auch PP muss eine C3-Steigerung von +42 EUR/t verkraften. Die Verhandlungen über Styrol ziehen sich hin, Benzol ist um -24 EUR/t leicht gefallen. Das PET-Vorprodukt Paraxylol legte im Februar um +110 EUR/t zu.
Ob die den Monomer-Steigerungen folgenden Erhöhungsforderungen von bis zu +120 EUR/t in den Endmärkten akzeptiert werden, ist eine bange Frage, die sich viele Beteiligte stellen. Die Gefahr eines weiteren Abwürgens der wackligen Nachfragebereiche – insbesondere im Bausektor, aber auch in den bislang stabilen Konsum-Bereichen – steht ohne jeden Zweifel im Raum. Harte Kämpfe und zähes Ringen in vielen Segmenten deuten sich damit an.
Quelle: KI – Kunststoff Information, Bad Homburg, www.kiweb.de
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