- Steigerungen bei den Polyolefinen setzen sich fort
- Kostenweitergabe bei PVC
- Margenverbesserung für PS
- Vorprodukte treiben auch PET
- Angebot knapp
- Aufwärtstrend hält an
Nach dem bereits irritierenden Januar-Hype mussten die westeuropäischen Einkäufer von Standard-Thermoplasten auch im Februar 2010 ungewöhnlich tief in die Taschen greifen. Bei den Polyolefinen gelangen den Anbietern Anhebungen zwischen 70 und 100 EUR/t, wobei diese eher in Richtung dreistelliger Veränderungen tendierten. Damit nutzten die Produzenten die Importflaute, um mit den angepassten Eigenproduktionen bessere Margen zu erzielen. Die PVC-Anbieter dagegen erreichten zwar ebenfalls Steigerungen, mussten sich aber letztlich auf die C2-Kostenweitergabe beschränken. Die schlechten Margen blieben hier weiter als schmerzender Stachel im Fleisch bestehen. Bei Polystyrol gelang den Anbietern die angestrebte Margenverbesserung, jedoch blieben die abgesetzten Mengen gering. EPS musste der schlechten Bauwitterung Tribut zollen und verblieb im Rollover. Untypisch für den Jahreszeitpunkt legten die PET-Preise im nun vierten Monat in Folge zu. Weiter trieben die steigenden Kosten die Notierungen aufwärts, wenn auch mit 30 EUR/t vergleichsweise moderat.
Polyolefine waren über fast die gesamte Strecke tendenziell knapp. Vor allem die fehlenden Importe machten sich einschränkend bemerkbar, da die europäische Produktion nicht nur auf niedrigem Nachkrisenniveau blieb, sondern durch verschiedene technische und soziale Faktoren gestört wurde. PVC dagegen konnte nur durch intensive Exporttätigkeiten in der Balance gehalten werden. Polystyrol war ausreichend vorhanden, auch hier wurde der Export gegebenenfalls als Ventil genutzt. EPS blieb aufgrund des brachliegenden Bauwesens mangels Abrufen eher gut versorgt. Das PET-Angebot zeigte sich bei relativ geringen Importen der neuen Marktlage angepasst.
In weiten Bereichen zeigten sich Belebungen der Nachfrage, jedoch nach wie vor auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Die Witterung verhagelte allen Bau bezogenen Qualitäten das Geschäft. Auch deutete sich eine zunehmend starre Haltung der Endmärkte gegenüber den schlagartig gestiegenen Preisen an.
Für den März wurde C2 im Rollover und C3 bei +35 EUR/t fixiert. Benzol wurde bei +18 EUR/t abgeschlossen, bei Redaktionsschluss lag noch keine Styrol-Notierung vor. Die Anbieter fordern bei allen Polyolefinen bis zu +80 EUR/t und bei PVC +50 EUR/t. Die PS- und EPS-Anbieter warten noch auf die Taktvorgabe des SM, es ist mit Forderungen zu rechnen. Angebotsseitig nehmen zwar die nicht geplanten Probleme ab, dafür steht jedoch die Wartungssaison ins Haus. Nennenswerte Veränderungen bei den Importen sind nicht in Sicht, sodass es unter dem Strich noch eher knapp bleiben wird. Nachfrageseitig beginnen voraussichtlich saisonale Belebungen, insbesondere in den Sektoren Agrar und Bau, dazu stehen Anfang April die Osterfeiertage als Schubfaktor im Kalender. Insgesamt deuten damit die Zeichen für die Preise von Standard-Thermoplasten in Europa im März weiter nach oben.
Quelle: KI – Kunststoff Information, Bad Homburg, www.kiweb.de
Alle Rechte vorbehalten.