- Notierungen orientieren sich an der jeweiligen Kostenentwicklung
- Märkte gut ausbalanciert
- Signal für März meist schwacher Rollover
- PS und PET unter stärkerem Druck
Die europäischen PE-Produzenten waren mit Rollover-Forderungen überwiegend ambitioniert in den Februar 2014 gestartet. Schon bald mussten sie einsehen, dass es nichts werden würde mit dem Einbehalt der Kostensenkung von 40 EUR/t für Ethylen. Die Marktlage war trotz der allenthalben spürbaren Nachfrage-Belebung gut ausbalanciert, von Engen war kaum die Rede. Zügig sinkende Spotnotierungen und zunehmend nervös ausscherende Anbieter sorgten dann über die eine oder andere Zwischenstation im Monatsverlauf dafür, dass am Ende in der Regel der Gleichlauf mit dem Monomer erzielt wurde. Beim PE-LD wurde es mit -50 EUR/t sogar noch ein bisschen mehr. Hier machte sich insbesondere die Auflösung einiger im Herbst eingelagerter Handelsposten bemerkbar.
Auch die Produzentenforderungen bei S-PVC Basis bis zu +30 EUR/t liefen angesichts der erneut günstigeren Ethylenkosten letztlich ins Leere. Am Ende gab es maximal den Rollover bis zu leichten Abschlägen. Daran konnte auch eine immer belebter wirkende Nachfrage nichts ändern. Bei den Compounds blieben die Zuschlagsstoffe weitgehend stabil, nur Modifizierer wurden marginal teurer. Bei E-PVC wurde rund die Hälfte der C2-Senkung weiter gegeben.
Nach der Rollover-Verkündung für das Vorprodukt Propylen (C3) für Februar hatten die europäischen PP-Produzenten für Standard-Qualitäten Forderungen bis zu +20 EUR/t ausgerufen. Dieser Kurs aber war nicht zu halten. Angesichts einer gut ausbalancierten Marktlage und unterminierenden Abwärtsbewegungen der Spotpreise einigte man sich in den allermeisten Fällen dann doch schlicht auf die Fortschreibung der Januar-Notierungen.
Die leichte Aufwärtsbewegung des SM-Referenzkontrakts schob die Preise für die Styrolkunststoffe etwas nach oben. Allerdings gelang es den Produzenten weder bei Polystyrol noch bei EPS, den Kostenanstieg in voller Höhe an den Markt weiterzugeben. Leichte Margenverluste der Erzeuger waren die Folge. Bei PS wurde die Nachfrage von der Hoffnung auf Preissenkungen im März gebremst. Der Bedarf an EPS war trotz milder Witterung von der Nebensaison am Bau geprägt.
Im Haltegriff des fast dreistellig abstürzenden Vorprodukts PX sanken auch die europäischen PET-Notierungen ab. Dennoch verzeichneten die Produzenten Margenzugewinne, da nur rund die Hälfte der Kostensenkung weiter gegeben wurde. Der Markt bleibt trotz der vielen Drosselungen der europäischen Produktionen weiter von einer Überversorgungstendenz gekennzeichnet. Die Importe übersteigen mittlerweile die Marke von 30 Prozent, wird kolportiert.
Für März wurde der Ethylen-Kontrakt abermals um 20 EUR/t tiefer fixiert. Dennoch könnten die PE-Anbieter zwei Dinge bei ihrem erneuten Rollover-Anliegen stützen. Zum einen notiert Öl in Folge der Krise in der Ukraine wieder fester. Zum anderen steht bei anhaltend mildem Wetter die Frühjahrsbelebung der Nachfrage ins Haus, zudem in einem langen, unterbrechungsfreien Arbeitsmonat. So wird es wohl zu einem gegebenenfalls schwachen Rollover reichen.
Bei PVC stehen die Produzenten in der Chlorstrecke weiterhin durch Erlösschwächen bei Natronlauge stark unter Druck. Womöglich kann es wegen Wartungen zu leichten Versorgungseinschränkungen beim Basismaterial kommen. Gleichzeitig wird die Nachfrage saisonal bedingt zunehmen. Insgesamt stehen die Zeichen auch hier auf schwachem Rollover.
Auch im März wurde die Propylen-Kontraktreferenz derweil unverändert fortgeschrieben. Das gibt bei weiter gut austarierter Marktlage die Marschrichtung für alle PP-Qualitäten vor - unaufgeregt seitwärts, heißt die Devise.
Die Nachfrage für Styrol-Kunststoffe wird wohl anziehen, wenn nach dem Rückgang des SM-Referenzkontrakts um 57 EUR/t sinkende Preise ein Kaufsignal geben. Wie nachhaltig der Impuls ist, wird sich aber erst noch weisen.
Bei PET kann wohl nur die erhoffte Frühjahrsbelebung einem weiteren Absinken der Notierungen entgegenwirken. PX könnte noch einmal Federn lassen, ebenso steht MEG im Abwind der Ethylenstrecke. Viele Abnehmer wollen zudem die im Februar von den Produzenten einbehaltenen Kostensenkungsanteil einholen.