• Produzenten gelingen leichte Einbehalte der Kostensenkungen
  • Orderstopps markieren Trendwende im Monatsverlauf
  • Aufprall der Ölnotierungen bringt Anhebungen im März

Im Februar kam es zur Bodenbildung bei den PE-Preisen. Zwar wurden in den regulären Geschäften noch einmal größere Teile der C2-Kostensenkung weitergegeben, aber die bald schon breitflächigen Orderstopps führten im Monatsverlauf zur Trendwende bei Zusatzdeals. In manchen Nischenbereichen blieben die Kürzungen klar unter der Kostensenkung. Die regulären PP-Geschäfte wurden meist mit Abschlägen knapp unterhalb der Kostensenkung abgewickelt. Damit konnten die Anbieter die Margen erneut verbessern. Auch bei PP kam es bald zu Orderstopps. Zusatzmengen konnten ab da nur noch zu geringeren Abschlägen erstanden werden.

Die PVC-Anbieter konnten kleinere Teile der anteiligen Kostensenkung des Ethylens einbehalten. Allerdings erwiesen sich die Vorstellungen der Produzenten bei den großen retroaktiven Abschlüssen als nicht umsetzbar. Trotz der Festigung der Ölpreise errangen die Abnehmer nahezu das Doppelte dessen, was die Verkäufer an Nachlässen einräumen wollten.

Der erneute Rückgang der SM-Referenz hat die Preise für Styrolkunststoffe weiter nach unten gezogen. Wegen der Bodenbildung wollten viele Verarbeiter weitere Mengen ordern, vor allem bei PS aber schlossen die Anbieter früh die Bücher. Die Kostenreduktion wurde nur teilweise weitergegeben. Der europäische PET-Markt zeigte zwei Gesichter. Wer zuvor weniger Zugeständnisse bekommen hatte, konnte noch einmal moderate Nachlässe erhalten. Letztlich überwogen aber bereits wieder die leichten Aufschläge. Insbesondere ab der Monatsmitte machte sich hierbei die Festigung in den Upstream-Märkten bemerkbar.

Im März ist mit substanziellen Aufschlägen zu rechnen. Ethylen legte um 100 EUR/t zu, Propylen um 105 EUR/t. Bei PE werden bis zu 160 EUR/t Zuschlag aufgerufen. In engen Nischensegmenten ist eine weitreichende Umsetzung nicht ausgeschlossen. Bei PP geht es dagegen meist „nur“ um den Kostenauftrieb.

Die Standard-Qualitäten könnten bei sehr guter Margenlage der Produzenten aber auf Gegenwind stoßen. Die Preise für Styrolkunststoffe werden nach der teils steilen Talfahrt der Vormonate möglicherweise ebenso steil wieder nach oben gehen. Ein erster SM-Referenzkontrakt wurde wegen überraschend enger Versorgung um 175 EUR/t hochgestuft. Die Ausrufe von +190 EUR/t für PS folgten auf dem Fuß – eine sehr ungewöhnliche Situation, die viele ratlos hinterlässt und einen tiefen Rücksturz im April zur Folge haben könnte.

Bei PET könnten sich die Notierungen weiterhin tendenziell festigen. Sehr wahrscheinlich werden sowohl die Vorproduktals auch die Polymerproduzenten dabei versuchen, den leichten Aufwind bei Öl und Naphtha zu einer kräftigen Böe aufzublasen. Dem wird aber wohl eine bis Ostern eher unaufgeregte Nachfrage entgegenwirken.