• Anhebungen werden im Monatsverlauf eingebremst
  • Dennoch spürbare Margenzugewinne der Erzeuger
  • Verschlafener Nachfragestart ins neue Jahr
  • Februar mit ähnlichen Signalen

Die europäischen Märkte für Standard-Thermoplaste legten einen verhaltenen, letztlich unentschlossen wirkenden Start in das neue Jahr 2013 hin. Zwar traten die PE-Hersteller mit dreistelligen Forderungen trotz gleichbleibender Kostenbasis vehement in den Monat ein, im Monatsverlauf aber dämpften sich die erreichbaren Anhebungen auf 20 bis 40 EUR/t deutlich ein. Dennoch blieben damit am Ende Margengewinne in den Büchern der Anbieter hängen. Ein ähnliches Bild zeigte sich in der C3-Strecke. Der nochmalige leichte Nachlass von 13 EUR/t beim Propylen sorgte dafür, dass die Wünsche der Produzenten von bis zu +80 EUR/t bei maximal 30 EUR/t eingebremst wurden. Auch das bedeutet ja immerhin auch einen interessanten Zugewinn an Marge.

Die PVC-Anbieter taten sich mit letztlichen Anhebungen zwischen 10 und 15 EUR/t beim Basismaterial deutlich schwerer, obwohl sie prinzipiell bedrängter dastehen als die Produzenten in den Olefinstrecken. Die PVC Compounds gingen nur anteilig nach oben, da die Zuschlagstoffe weitgehend stabil blieben. Bei PS reichte es noch zur Durchreichung der um 60 EUR/t gestiegenen SM-Kosten, bei der Schaumvariante EPS nicht einmal das. Die europäischen Anbieter von PET kamen kaum von der Stelle. Im Gegenteil bereitete es sogar Mühe, die um rund 30 EUR/t gestiegenen Vorproduktkosten für PX und MEG in den Markt weiterzugeben.

Trotz diverser Einschränkungen, anhaltender Drosselungen und Epxortanstrengungen zeigte das Angebot in weiten Teilen weiterhin Tendenzen zur Reichhaltigkeit. Das Bild erstreckt sich von einigermaßen ausgeglichenen Teilmärkten bei PE-LLD und PS bis hin zur klaren Überangebotslage beim Import bedrängten PET. Das lässt auf einen in weiten Teilen recht verhaltenen Abfluss schließen, der sich durch die Mischung aus verlängerten Betriebsurlauben, noch etwas verschlafen wirkenden Endmärkten, hohen Preisbarrieren und vorsichtiger Lagerhaltung ergab. Immerhin waren hier und da im Monatsverlauf Belebungen erkennbar, die aber bei weitem auch nicht für Jubelarien taugten.

Mit Rollover bei Ethylen, einem ganz leichten Zuwachs von 10 EUR/t bei Propylen und einer wieder um 40 EUR/t nachlassenden SM-Kontraktreferenz scheinen die wesentlichen Polymer-Gleise für den Februar vorgezeichnet. Die PX-Notierungen lagen bei Redaktionsschluss noch nicht vor. Es stehen erneute Forderungen bis +70 EUR/t bei den Polyolefinen im Raum und die Styrolkunststoff-Anbieter wollen durch Rollover ihre Margen verbessern. Die PVC-Anbieter beharren weiter auf den schon zum Jahresbeginn geforderten +50 EUR/t, um die erodierten Margen wieder zu festigen. Die PET-Produzenten wiederum bedürfen wohl am dringendsten einer Verbesserung der Ertragslage. Sie sind zugleich aber auch diejenigen, die aufgrund der überversorgten Märkte am wenigsten darauf hoffen können. Auch in den meisten anderen Fällen werden dies sicher nur teilweise gelingen können. Es sei denn, die Nachfrage würde sich unerwartet und schlagartig zurückmelden – was derzeit nicht sehr wahrscheinlich scheint.