• Kostensteigerungen bei Polyolefinen in Produktpreise umgesetzt
  • PVC und PS mit Schwierigkeiten bei der Weitergabe
  • PET stabilisiert
  • Januar 2014 unter Auftriebszeichen

Nach recht flottem Start ließ das Anhebungsmomentum der europäischen PE-Erzeuger im Verlauf des Januars 2014 zusehends nach. Vor dem Hintergrund des um 15 EUR/t angestiegenen Ethylenpreises hatten die Anbieter zwischen 60 und 90 EUR/t Aufschlag gefordert. Zu Beginn gelangen Anhebungen von 40 bis 50 EUR/t. Ab Mitte des Monats setzten sinkende Öl- und Naphthapreise die Ethylenstrecke unter Druck. Die Cracker wurden wegen der fallenden Naphthakosten etwas höher gedreht, was auch die Polymerisationen befeuerte. Am Ende mussten sich die PE-Produzenten dann mit meist nur sehr moderaten Margenzugewinnen bescheiden.

Nachdem Propylen um 20 EUR/t teurer geworden war, forderten die europäischen PP-Anbieter bis zu 60 EUR/t mehr. Auch hier wichen die anfänglichen Anhebungen um 40 EUR/t im Monatsverlauf zunehmend Abschlüssen in Richtung der reinen Kostenweitergabe. Am Ende blieben nur leichte Margenverbesserungen in den Erzeugernetzen hängen.

Eine recht ansehnliche Nachfrage hat den europäischen Produzenten von S-PVC Basis derweil die knappe Weitergabe der anteiligen Ethylenkostensteigerung ermöglicht. Die relativ milde Witterung sorgte für einen vergleichsweise guten Abfluss, andernfalls wäre es wohl schlimmer gekommen für die Erzeuger. Bei den harten PVC-Mischungen sorgten fallende Preise für Titandioxid für den Rollover. Die PVC-P Compounds gaben dagegen die anteiligen Kosten weiter, ebenso wie bei E-PVC Pasten die Ethylenkosten weitgehend hereingeholt wurden.

Der Anstieg des SM-Kontraktpreises hat auch die Preise für Styrolkunststoffe nach oben gezogen. Allerdings hatten die Produzenten keinen Erfolg bei der von ihnen erhofften Margenverbesserung. Selbst die Weitergabe der gestiegenen Kosten gelang breitflächig nur den PS-Erzeugern. Die EPS-Produzenten mussten sogar Margenverluste hinnehmen.

War im europäischen PET-Markt am Anfang hier und da noch von leichten Preisanhebungen die Rede, flachte die Entwicklung im Monatsverlauf deutlich zu einem Rollover ab. Insgesamt war bei weiterhin eher müder Nachfrage trotz anhaltender Produktionsdrosselungen mehr als genügend Material verfügbar, unter anderem auch über den Import.

Nachdem die Ethylen-Kontraktreferenz im Februar um 40 EUR/t gefallen ist, stehen auch die PE-Preise naturgemäß unter Druck. Die Anbieter haben überwiegend an der Rollover-Linie Stellung bezogen. Ob diese Position zu halten sein wird, ist allerdings fraglich. Die deutlich liquider als zuvor tendierende Marktlage wird mindestens bei anhaltend schwächelnden Upstream-Notierungen ihren Tribut fordern.

Die Propylen-Kontraktnotierung wurde seitwärts fortgeschrieben, unter anderem wegen des C3-Preishochs in Nordamerika. Daher werden die Notierungen im gesamten PP-Portfolio wohl zunächst stabil bleiben. Das Momentum in Richtung März scheint aus derzeitiger Sicht aber eher nach unten gerichtet.

Wegen der gesunkenen Ethylenpreise steht das gesamte PVC-Portfolio im Februar grundsätzlich unter Preisdruck. Da die Erzeuger aber auch von Seiten der Natronlauge bedrängt werden, wird es wohl zu einem zähen Ringen kommen. Ob die anteilige Kostensenkung von 20 EUR/t erreichbar sein wird, steht noch dahin.

Die Preise für Styrolkunststoffe dürften nach oben tendieren, wenn auch nur leicht. Orientierung bietet der Anstieg der SM-Kontraktreferenz um 17 EUR/t, weil anderweitige Impulse fehlen.

Die PET-Preise bleiben wegen der strukturellen Überkapazitäten anhaltend unter Druck. Die Kosten tendieren eher abwärts, was bereits im Februar gegebenenfalls zu entsprechenden Abschlägen führen wird.