• Gefallene Kosten diktieren die Nachlässe weitgehend
  • Hier und da Verbesserung der Nominalmargen
  • Februar zeigt weiter abwärts
  • Trendwende im Monatsverlauf aber denkbar

Nachdem die PE-Anbieter mit starken Einbehalten der Kostensenkungen ins neue Jahr gestartet waren, ließ sich diese Position im Monatsverlauf nicht mehr halten. Unnachgiebig drückten die Käufer die Preise, möglichst bis der Abschlag des Ethylens von 130 EUR/t erreicht wurde. Das gelang aber dann doch nicht in allen Fällen, so dass die Erzeuger abermals den einen oder anderen Euro als Margenerhöhung verbuchen konnten. Seit Oktober haben sie mit der Häppchentaktik die stark fallenden Kosten zur Margenverbesserung von 15 bis zu 105 EUR/t nutzen können.

Fast vollständig einpreisen mussten auch die europäischen Anbieter von Standard-PP die Kostensenkung des Propylens. Nur hier und da gelang an den Rändern einmal ein leichter Einbehalt. Durch die Zurückhaltung der Käufer, die noch weiter fallende Notierungen erwarten, tendierte die Marktlage liquide.

Die PVC-Anbieter waren ebenfalls erneut gezwungen, die Kostensenkung des Ethylens dem üblichen Anteil entsprechend weiterzugeben. Es häuften sich Berichte über immer praller gefüllte Lager bei den Anbietern, da nicht nur Nebensaison herrscht, sondern sich auch viele Käufer seit Wochen in Zurückhaltung üben.

Im Windschatten des rasanten Absturzes der SM-Kontraktnotierung um 290 EUR/t rauschten auch die Preise für die Styrolkunststoffe deutlich nach unten. Die markante Kostenreduktion eröffnete den Erzeugern aber Spielraum für Margenverbesserungen, der je nach Material unterschiedlich groß ausfiel. Die höchsten Abschläge konnten die Verarbeiter bei EPS-Dämmstoffen durchsetzen, wo die Baunebensaison den Bedarf dämpfte.

Auch die Notierungen für den Verpackungswerkstoff PET nochmals nach. Letztlich sind die Abschläge aber für die Anbieter – angesichts des dreistelligen Abrutschens von PX und auch spürbarer Nachlässe bei MEG – noch glimpflich zu nennen. Die Notierungen der von KI berichteten kleinen bis mittleren Mengen blieben so weit überwiegend noch vierstellig. Die großen Abschlüsse aber haben schon das Niveau der höherwertigen PET-Regranulate erreicht und teils sogar unterschritten. Der Konsolidierungsdruck im Sekundärmarkt steigt damit an.

Im Februar wird es überall wohl noch einmal Nachlässe geben. Die Ethylen-Referenz ist erneut um 70 EUR/t gefallen. Allerdings haben sich Öl und Naphtha zwischenzeitlich gefangen, die Bodenbildung wird immer deutlicher. Zugleich steigt die Verbraucherlaune. Das dürfte schon bald zu deutlich erhöhter Kaufaktivität führen. Im Laufe des Monats könnten die Abschläge dadurch Stück für Stück kleiner werden, eventuell könnte der Februar sogar eine Trendwende erleben.

Die Propylen-Notierung für Februar ließ um 80 EUR/t nach. Die Erkenntnis der Bodenbildung im Upstream wird sicher einen Kaufimpuls auslösen, zumal die Verbesserung der Verbraucherlaune für ein konjunkturell munteres Frühjahr spricht. Je nachdem wie stark der Abfluss einsetzt, werden die Abschläge hierin ihre Grenzmarkierungen finden.

Auch bei PVC stehen Abschläge ins Haus, wiewohl etwas moderater als zuvor. Vorsaisonale Lagerauffüllungen in einer sich anbahnenden guten Verbraucher- und Baulaune sollten bei Kostenstabilisierung zu einer zügig zunehmenden Auflösung des Kaufstaus führen.

Gebremst durch den schwachen Euro fiel der SM-Rückgang mit 55 EUR/t im Februar geringer aus als zeitweise erwartet. Mit weiteren Preissenkungen bei den Styrolkunststoffen dürfte aber dennoch zu rechnen sein, auch wenn die Erzeuger angesichts einer wohl guten Nachfrage wieder einen Teil der Kostenreduktionen einbehalten werden.

Mit der sich abzeichnenden Bodenbildung beim Öl haben sich die PX-Spotnotierungen etwas gefestigt. Mit einer steigenden Verbraucherlaune erhalten auch die PET-Verarbeiter von beiden Seiten Impulse zur Aufgabe der Zurückhaltung. In der Kette scheint aber noch genügend Potenzial für eine erneute, aber wohl nur mehr moderate Abwertung im Februar.