• Überwiegend Preisdruck
  • Polyolefine noch zögerlich nach unten
  • Nur PVC fester
  • Sinkende Kosten ziehen Styrolkunststoffe und PET mit
  • Angebot verbessert
  • Weiterhin Abwärtstrend

Offensichtlich hat die Preiskurve der europäischen Standard-Thermoplaste im Juli 2010 den Scheitelpunkt erreicht. Bis auf das schon einige Zeit nachziehende PVC kam es vom schwachen Rollover bis zu noch moderat zu nennenden Abschlägen. Hintergrund dazu waren die tendenziell fallenden Kosten in der petrochemischen Vorproduktstrecke und zugleich die sich verbessernde Versorgungslage.

Die Polyolefine verteidigten meist noch ihr hohes Niveau, aber nahezu alle Sorten standen unter Druck durch die Chance witternden Einkäufer. PVC stieg leicht an, die besondere Marktbalance machte sich hier bemerkbar. Die Styrolkunststoffe ließen mit 50 EUR/t deutlicher nach, was aber klar unter der Vorproduktentlastung von knapp 100 EUR/t liegt. Die Margenverbesserung nahmen die Produzenten dankend entgegen. Die PET-Notierungen verliefen nahezu parall zu den Vorprodukten PX und MEG, die um 50 respektive 40 EUR/t nachließen.

Das Angebot befindet sich bei den Polyolefinen zunehmend auf dem Weg der Besserung. Zum Teil ist dies der vermehrten Stabilisierung der Produktionen zu verdanken, zum Teil machen sich wie erwartet auch wieder Importe bemerkbar. Bei PVC ist die Lage eher angespannt, auch die Wartungssaison warf hier Schatten voraus. Die Märkte bei den Styrolkunststoffen sind in der Regel ausgeglichen, bis auf die schlagfesten PS-Typen, wo die Butadien-Enge bremsend wirkt. PET ist ebenfalls weitestgehend balanciert, bei zunehmender Produktion und allmählich wieder anziehenden Importe.

Die Nachfrage zeigte sich auf nahezu allen Gebieten in weiten Teilen gut und erfreulich robust. Der Folienbedarf wurde aus den unterschiedlichsten Segmenten gefüttert. Alle Nahrungsmittelbereiche einschließlich Getränke liefen gut, auch die Sektoren Hygiene und Beschichtung orderten fleißig. Die Nachfrage nach Folien für Industrie und Transport wurde im Zuge der Konjunkturbelebung wachgeküsst. Auch der Bau befeuerte die Abrufe für PVC im Rohr- und Profilsektor sowie XPS und EPS für die Dämmung. Dagegen zeigten sich die klassischen PP-Spritzgießmärkte „nur" stabil, ebenso blieben Fässer und Großgebinde verhalten.

Für den August haben die Olefine weiter nachgegeben, wobei der Rückgang bei Ethylen mit 18 EUR/t moderater ausfiel als bei Propylen, das um 38 EUR/t nachgab. Die Aromatenstrecke einschließlich Styrol war bei Redaktionsschluss noch nicht endgültig fixiert, ein erster, neu definierter Kontrakt allerdings liegt im allgemein erwarteten Rollover. Auch die Abschlüsse für PX und MEG, die Vorprodukte für PET, lassen noch auf sich warten. Bis auf die Ausnahme PVC scheint sich die Verfügbarkeit weiter zu verbessern, zum Teil auch weiter durch mehr als nur ergänzende Importe unterstützt. Die prinzipiell gute Nachfrage wird durch den Urlaub insbesondere in Südeuropa leicht gedämpft. Die Preise der meisten Standard-Thermoplaste werden sich wohl stark an den Vorproduktbewegungen und damit nach unten orientieren, mit der Ausnahme PVC.

Quelle: KI – Kunststoff Information, Bad Homburg, www.kiweb.de

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