• Bei PE deutlich geringere Margenverbesserung als geplant
  • Monomerauftrieb bei PP, PS und EPS
  • Limitierungen trotz schwachen Bedarfs
  • Stabile Kosten
  • Weitere Forderungen

Die an die Verbilligungen der Vormonate gewohnten westeuropäischen Einkäufer von Standard-Thermoplasten mussten im Juni 2013 umdenken. Kurz vor Ablauf des Q2 wollten sich die Produzenten vom anhaltenden Margendruck befreien, indem sie Preisanhebungen von 100 EUR/t bei PE, 80 EUR/t bei PP sowie 40 EUR/t bei PVC und den Styrolkunststoffen forderten. Da die Monomerpreise im Juni nur geringfügig anzogen – Ethylen verteuerte sich um 5 EUR/t, Propylen um 15 EUR/t und Styrol um 14 EUR/t –, standen keine kalkulatorisch relevanten Argumente zur Verfügung. Schließlich wirkten sich auf die KI-Bandbreiten für die Polyolefine nur Bruchteile der Aufschlagsforderungen aus, ebenso bei S-PVC Basis. Bei den Styrolkunststoffen verlief der Preisanstieg mehr oder weniger in Linie mit dem Monomerpreisanstieg.

Auf der Angebotsseite führten die Produktionsdrosselungen zu unterschiedlicher Lieferfähigkeit der Anbieter. Technische Störungen, die nicht zuletzt durch die sintflutartigen Regenfälle verursacht wurden, trugen zu Limitierungen des regionalen Angebots bei. Außerdem verweigerten die Anbieter relativ früh im Monat die Annahme neuer Bestellungen. Als dämpfendes Element wirkte hingegen die Tatsache, dass die Standard-Thermoplaste im Vergleich zu den Vormonaten teurer geworden waren. Die Verarbeiter reduzierten ihre Abrufvolumina und griffen verstärkt auf Lagerbestände zurück.

Die nur teilweise Umsetzung der Anhebungswünsche im Juni hat unzufriedene Mienen bei den Produzenten hinterlassen. Daher steht die Margenverbesserung auch im Juli auf der Tagesordnung. Obschon die Referenzpreise für die Olefine im Juli unverändert auf Vormonatsniveau bleiben, verkünden PE-Hersteller Anhebungswünsche von bis zu 50 EUR/t. Nicht wesentlich nachstehen wollen offenbar die PP-Produzenten, und auch die Erzeuger von S-PVC wollen an den Margen feilen. Wie üblich bestand bis zum Redaktionsschluss bei den Styrolkunststoffen noch keine Klarheit über den Kostenverlauf, wodurch richtungsweisende Angaben für PS und EPS ausblieben. Generell muss aber angesichts der überwiegend engen Versorgungslage bei den Standard-Thermoplasten zumindest in der Anfangsphase mit Auftriebstendenzen gerechnet werden. Hierzu tragen teils noch gut laufende Saisongeschäfte bei. Erst gegen Monatsende könnte die heranrückende Urlaubszeit für Übermengen sorgen, was das eine und andere attraktive Spotgeschäft ermöglichen könnte.