• PE-Notierungen fallen etwas über Ethylenkosten
  • PVC schwächelt weiter
  • PP bleibt stabil / Styrolkunststoffe sinken mit Vorprodukt
  • PET geht in freien Fall über
  • April wird fester

Zu Beginn des März mussten die europäischen Polyethylen-Anbieter erkennen, dass sie im Februar die Produktionsschrauben zu euphorisch aufgedreht hatten. Die Notierungen in allen PE-Spotmärkten sanken angesichts guter Verfügbarkeiten bei gesunkenen Kosten (Ethylen -20 EUR/t) schnell ab und zogen die Arbeitspreise der Kontraktkunden mit sich. Ab der Mitte des Monats dann hatten die Produzenten die Lage aber besser in den Griff bekommen. Drosselungen sorgten teils sogar für Orderstopps, die Handelskanäle liefen so schnell leer, wie sie sich gefüllt hatten. Für die regulären Mengen war es zu spät, sie wurden meist etwas über Kostenrückgang bestätigt. Zusatzmengen allerdings waren, wenn überhaupt, schon wieder nur mit Aufschlägen zu bekommen.

Im PVC-Markt war es ein zähes Ringen um jeden Euro. Am Ende mussten die europäischen Erzeuger die Anhebungsforderungen für S-PVC Basis unverrichteter Dinge wieder einstecken und zumindest große Teile der leicht günstigeren Kosten weitergeben. Da die Preisfronten bei den Zuschlagsstoffen ruhig blieben, fiel bei den Compounds in der Regel die anteilige Senkung des Matrixmaterials ab. Die Anbieter von PVC-Pastenqualitäten mussten die Kostenverbesserung durchreichen.

Die strukturell zu gute Angebotslage macht es den Anbietern weiterhin sehr schwer machen, die Preise zu erhöhen. Trotz der anstehenden vielversprechenden Bausaison scheint der schwache Rollover auch das Maß der Dinge für April.

Nachdem der Kontraktreferenzpreis des Vorprodukts Propylen unverändert geblieben war, mussten sich die PP-Produzenten bei den regulären Abnahmen mit dem Rollover zufrieden geben. Bei Zusatzmengen konnten sie die Forderungen von +20 EUR/t aber teils umsetzen, vor allem bei tiefliegenden Ausgangsniveaus. Im Laufe des März zeigten sich zunehmend Lieferengen, was sich unter anderem in steigenden Spotnotierungen niederschlug. Die Enge rührt wesentlich vom Vorprodukt her.

Der Rückgang des Styrol-Referenzkontrakts um 57 EUR/t hat die Notierungen der Styrolkunststoffe nach unten gezogen. Die Preise für PS folgten unter dem Druck von Niedrigpreis-Importe im Wesentlichen der SM-Ermäßigung. Bei EPS gelang den Herstellern eine leichte Ausweitung der Margen, weil die zunehmenden Aktivitäten am Bau den Bedarf befeuerten. Insgesamt haben die Produzenten von Styrolkunststoffen den Ausstoß recht gut dem Bedarf angepasst, so dass die Marktlage generell weitgehend balanciert blieb.

Die Preise für PET verfielen weiter. Die im Februar und März um fast 170 EUR/t gesunkenen Kosten für PX sorgten im Verbund mit der anhaltenden Überversorgung des Marktes für abermals substanzielle Einbußen der Notierungen.

Für den April fordern die PE-Anbieter trotz einer erneut leicht gesunkenen Ethylenkontrakt-Notierung durch die Bank +40 EUR/t. Die aktive Mengensteuerung dürfte dabei angesichts eines trotz Ostern erfreulich belebten Nachfragebilds ihren Zweck erfüllen. Zumindest moderate Aufschläge stehen breitflächig ins Haus.

Spürbare Lücken beim Vorprodukt Propylen (Kontrakt April +10 EUR/t) stellt PP unter klare Auftriebszeichen. Die Anbieter wollen mit Forderungen von +30 EUR/t die Gunst der Stunde für Margenverbesserungen nutzen, mit relativ guter Erfolgsaussicht.

Bei den Sryolkunststoffen dürfte sich die Preisgestaltung auch im April maßgeblich nach der SM-Kostenveränderung richten. Die Größenordnung ist mit +15 EUR/t für SM vorgegeben. Bei EPS hingegen könnten die Preisanhebungen etwas höher ausfallen, weil die Nachfrage am Bau weiter anzieht.

Im Nachgang des erneuten Abschlags von 75 EUR/t bei PX im März sind für den April weitere spürbare Nachlässe der Preise im weiter überversorgten PET-Markt zu erwarten.

Auch im März wurde die Propylen-Kontraktreferenz derweil unverändert fortgeschrieben. Das gibt bei weiter gut austarierter Marktlage die Marschrichtung für alle PP-Qualitäten vor - unaufgeregt seitwärts, heißt die Devise.

Die Nachfrage für Styrol-Kunststoffe wird wohl anziehen, wenn nach dem Rückgang des SM-Referenzkontrakts um 57 EUR/t sinkende Preise ein Kaufsignal geben. Wie nachhaltig der Impuls ist, wird sich aber erst noch weisen.

Bei PET kann wohl nur die erhoffte Frühjahrsbelebung einem weiteren Absinken der Notierungen entgegenwirken. PX könnte noch einmal Federn lassen, ebenso steht MEG im Abwind der Ethylenstrecke. Viele Abnehmer wollen zudem die im Februar von den Produzenten einbehaltenen Kostensenkungsanteil einholen.