• Polyolefine schwächeln
  • Nur EVA nach oben
  • PVC mit kleinen Abschlägen
  • Styrol-Kunststoffe verlieren an Marge
  • PET-Margen verbessert
  • Juni: Naphtha-Kosten treiben Forderungen

Zwar wurden für den Mai durch die Bank hohe Forderungen für Standard-Thermoplaste präsentiert, aber der kurze Produktionsmonat drückte teils heftig auf die Notierungen. Am stärksten reagierten die Polyolefine mit Rückgängen bis zu -30 EUR/t auf die vor allem in der ersten Monatshälfte verlangsamte Nachfrage. Vor allem PP litt, PE zeigte sich mit meist um -20 EUR/t leicht stabiler. Den Abschlägen von -30 EUR/t bei PE-LD-Folienware zu Monatsbeginn konnten die großen Abschlüsse zum Monatsende nicht ganz folgen, die Anbieter konnten den Rückgang auf -25 EUR/t begrenzen. Am robustesten unter den Polyolefinen erwiesen sich einmal mehr die Notierungen der C4-Typen von PE-LLD. Die ethylenhaltigeren EVA-Typen blieben am unteren Rand stabil, was jedoch den Anstieg der VAM-haltigeren Typen am oberen Rand um bis zu +20 EUR/t nicht unterbinden konnte.
Regionale Schwankungen und der je nach Segment stark unterschiedliche Mengenabfluss drückten mit einem Rückgang von -10 EUR hauptsächlich auf die oberen Ränder bei den PVC-Typen. PS und EPS bleiben zwar stabil, aber angesichts des um +18 EUR/t teureren Styrols im Mai mussten die Anbieter damit eine Margenerosion hinnehmen. Die europäischen PET-Preise stiegen vor dem Hintergrund einer vor allem in der zweiten Monatshälfte anziehenden Nachfrage um durchschnittlich +15 EUR/t an, die Rohstoff-Kosten, insbesondere für MEG, verringerten sich dagegen. Die Margen verbesserten sich mithin – ein kleiner Schluck allerdings nur aus der Flasche, der den vor dem Verdursten stehenden Anbietern kaum genügen kann.
Abgesehen von den strukturell knappen C6/C8-basierten PE-LLD und EVA konnte im kurzen Monat der Bedarf überall gedeckt werden. Erstaunlich ruhig zeigte sich der Spothandel bei Ethylen und Propylen – möglicherweise wie vor einem Sturm, lässt sich mutmaßen. Der in der zweiten Monatshälfte einsetzende Vorkaufsrun wurde von den Anbietern mit Blick auf höhere Juni-Notierungen schnell unterbunden.
Die vor allem von der Distribution wegen des kurzen Produktionsmonats prognostizierte Nachfrageschwäche drehte in KW 21 deutlich. Nach dem neuerlichen Rekordstand bei Rohöl sprangen die Naphtha-Notierungen erstmals über die 1.000 USD/t-Marke und befeuerten die Spotnotierungen der monatlich kontraktierten Rohstoffe wie Benzol und Styrol, was zu etlichen Vorkaufsansinnen in den entsprechenden Polymer-Strecken führte. Das wärmer werdende Wetter belebte den Bedarf an PET.
Der lange Monat Juni könnte die vor diesem Hintergrund hohen Forderungen von bis zu +150 EUR/t bei den Polyolefinen, bis zu +120 EUR/t bei PS und EPS sowie bis zu +100 EUR/t bei PVC stützen. Die steigenden Preise in der Petrochemie und die anziehende Nachfrage aus dem Getränkesektor dürften auch bei PET für einen weiteren Auftrieb im Juni sorgen.

Quelle: KI – Kunststoff Information, Bad Homburg, www.kiweb.de
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