- Rückgänge auf breiter Front
- Nachlässe der Vorprodukte teilweise übertroffen
- Angebot überwiegend angepasst
- Nachfrage zum Saisonende stabilisiert
- Festigung in Sicht
Die westeuropäischen Einkäufer von Standard-Thermoplasten profitierten im November 2009 von dem gesunkenen Niveau der wesentlichen Vorprodukte Ethylen, Propylen und Styrol. Insbesondere die Polyethylene ließen vor allem wegen Kaufzurückhaltung und zum Teil weiter einsickernder Importe überproportional zwischen 30 und 75 EUR/t nach. Der C2-Kontrakt lag um 27 EUR/t unter dem Vormonat. Bei PP konnten die Anbieter die Rückgänge bei 30 EUR/t zum Halt bringen. PVC fiel wegen europaweit schwacher Baunachfrage um rund 55 EUR/t. Die Styrolkunststoffe fanden sich rund um den SM-Rückgang von 16 EUR/t wieder. Einzig PET legte trotz der Nebensaison wegen der gestiegenen PX-Preise zwischen 30 und 50 EUR/t zu. Hier bestimmen wegen der schwachen Nachfrage die Vorproduktkosten die nicht zu unterschreitende Grenzen.
Das Angebot war zumeist balanciert bis gut. Die Anpassung der Kapazitäten auf die über alles gesunkene Nachfrage ist weiter auf dem Weg. Die zu Beginn klar spürbaren Importe bei Polyethylen ließen in der zweiten Monatshälfte etwas nach, wieder anziehende Märkte in Asien erhöhten ihre Attraktivität. Sonstige Abweichungen wie etwa bei PE-LLD C6 sind nicht verallgemeinerbar. Bei PET war schon früh ersichtlich, dass sich der Importdruck wegen anziehender Notierungen in Asien verminderte.
Die Nachfrage in nicht saisonalen Segmenten scheint weiter auf dem Weg der Besserung, der sich jedoch wie schon gekannt noch auf den mühsamen Ebenen der Talsohle windet. Bau nahe Bereiche zeigen dagegen die üblichen saisonalen Eintrübungen. Bei Polyolefinen deckten sich Händler mit Lagerware ein. Die PET-Saison ist nun komplett ausgelaufen.
Der Ausblick in den Dezember lässt eine Festigungstendenz erkennen. Die Vorprodukte haben leicht zugelegt, von dieser Seite ist somit Kostendruck gegeben. Die Erzeuger bemühen sich um angepasste Auslastungen und niedrigste Lagerbestände zum Jahresende. Händler decken sich andererseits wegen der in der Kette noch nicht eingepreisten Steigerungen des Naphtha weiter mit Material ein, um den im Januar erhofft einsetzenden Bedarf der Verarbeitung bedienen zu können. Damit füllen sie eine möglicherweise notwendige Pufferfunktion aus, denn auch viele Verarbeiter sehen sich außerstande, Lager zu halten. Zu tief sitzt die Verunsicherung über die Nachhaltigkeit der Nachfrage sowie die Befürchtung von Liquiditätsklemmen. Auch hier also sind überwiegend tiefe Läger zum Jahresausklang die Zielstellung. Wer flexibel agieren kann, könnte wie üblich zwischen den Jahren noch das eine oder andere Sondergeschäft abschließen. Die PET-Preise werden sich auch im Dezember bei unveränderter Marktlage am PX orientieren, das im Spot zuletzt anstieg. Das PX-Kontraktniveau für den letzten Monat im Jahr lag zum Redaktionsschluss jedoch noch nicht vor. Insgesamt scheinen leichte Steigerungen über fast das gesamte Spektrum der Standard-Thermoplaste möglich.
Quelle: KI – Kunststoff Information, Bad Homburg, www.kiweb.de
Alle Rechte vorbehalten.