• Fallende Kosten ziehen Notierungen abwärts
  • Stabilisierung ab der Monatsmitte
  • Marktlage bei Polyolefinen tendiert enger
  • Ungewöhnliche Trendwende nach oben im Dezember

Nachdem die Kontraktnotierung für Ethylen nochmals um 30 EUR/t gefallen war, mussten sich die PE-Produzenten am Novemberanfang schnell von Senkungseinbehaltungen verabschieden. Teils konnten mittelständische Abnehmer noch die eine oder andere günstigere Partie schießen. Im Monatsverlauf drehte sich der Wind jedoch spürbar. Am Ende mussten Großabnehmer dann sogar froh sein, die Monomerabschläge in den retroaktiven Abschlüssen zu erreichen. Etwas schwächer zeigt sich die Lage allenfalls bei HD-Blasqualitäten.

Für PP zeigte sich der Berichtsmonat zweigeteilt. Propylen hatte im zweiten Monat in Folge nachgelassen, diesmal waren es 30 EUR/t Abschlag. Dem Druck auf Weitergabe dieser Senkung konnten die Produzenten im ersten Monatsdrittel nicht standhalten. Jedoch flossen die Mengen zügig ab, und produktionsseitig blieb es verhalten. So zeichnete sich bald Stillstand mit Stabilisierung ab. Mehrmengen waren nur noch im Rollover erhältlich, weil die Marktlage wegen Produktionsstörungen enger tendierte.

Die Versuche der PVC-Produzenten misslangen, die anteilige Kostensenkung bei Ethylen von 15 EUR/t einzubehalten. Im Gegenteil mussten sie wegen einer schwächelnden Nachfrage und marodierenden Anbietern im Schnitt rund 20 EUR/t beim Basismaterial nachlassen. Bei den PVC Compounds bewegten sich Zuschlagstoffe nur marginal, sodass letztlich die Matrixnachlässe zu Buche schlugen. Pastenqualitäten gaben um den Anteil der Ethylenkosten nach.

Nach dem erneut kräftigen Rückgang des SM-Kontraktpreises von 85 EUR/t im November versuchten die Erzeuger, einen Teil der Kostenreduktion einzubehalten. Dies gelang jedoch nur bei EPS, nicht zuletzt wegen der milden Witterung, die die Aktivitäten am Bau begünstigte. Bei PS hingegen erreichten die Preissenkungen meist den vollen Umfang der Kostenreduktion. Dort begann die Nachfrage zunächst auch rege, ebbte aber bald ab, weil Verarbeiter auf weitere Preisrückgänge spekulierten.

Die europäischen PET-Preise folgten zügig den fallenden Kosten für die Vorprodukte PX und MEG. Im Monatsverlauf stabilisierten sich die zunächst auch durch Importe klar überversorgten Märkte wieder etwas. Südeuropa blieb weiterhin sehr schwach.

Das Momentum sowohl im Upstream, insbesondere beim Naphtha, als auch in der Balance der Polymermärkte drehte sich im Verlauf des Novembers. So nimmt es nicht Wunder, dass die Kontraktreferenzen für Ethylen und Propylen im Dezember jeweils wieder um 30 EUR/t nach oben zurücksprangen. Styrol legte dagegen lediglich um 10 EUR/t zu, nachdem durch einen Satz des Benzols um +109 EUR/t Schlimmeres zu befürchten stand.

Da zugleich die Polyolefin-Produktion gedrosselt bleibt, wird es im Jahresendmonat trotz des üblichen Nachfragerückgangs wohl zu breitflächigen Anhebungen bei PE und PP kommen. Ob diese in allen Fällen nachhaltig sein werden, bleibt in Frage gestellt. Bei PVC sind derweil auf breiter Front stagnierende Notierungen wahrscheinlich. Die Nebensaison wird so wenig Mengen abfließen lassen, dass die Beschränkung der Produktionen gerade einmal zur Stabilisierung ausreichen wird. Auch die Preise für Styrolkunststoffe dürften sich überwiegend seitwärts bis geringfügig höher bewegen. Bei PET ist bei liquide tendierender Marktlage mit einer weitgehenden Nachfolge der Kostenentwicklung zu rechnen, die bei Redaktionsschluss aber noch nicht klar war.