- Große Teile der Kostensenkung bei Polyolefinen und PVC eingepreis
- Styrolkunststoffe leicht abwärts
- PET erodiert weiter
- Nochmals deutlich Nachlässe im Dezember zu erwarten
Alles Ringen half nichts, den europäischen Anbietern von Polyethylen gelang es bei vielen Qualitäten des Portfolios, die Weitergabe der um 90 EUR/t gesunkenen Kosten für Ethylen zu begrenzen. Einzig bei PE-HD Spritzguss konnten die Abnehmer die Notierungen um die volle Kostensenkung drücken. Auf der anderen Seite lagen fast alle LLD-Typen sowie die HD-Blaswaren nur bei rund der Hälfte dessen. Hintergrund dazu war die zur Enge tendierende Versorgungslage.
Die PP-Produzenten mussten der mit 90 EUR/t ebenfalls stark gesunkenen Kontraktreferenz für Propylen mit signifikanten Abschlägen folgen. Dabei gelang ihnen aber selbst bei von etlichen Distributions- und Handelsangeboten unterspülten einfachen Spritzgießtypen noch leichte Margengewinne. Bei den Folienqualitäten sah es nochmals etwas besser für die Anbieter aus, insbesondere bei den copolymeren Typen, deren Produktion durch das eng tendierende Hexen eingeschränkt blieb.
So sehr sie sich auch wehren mochten, am Monatsende mussten die PVC-Anbieter den Marktrealitäten Tribut zollen. Beim Basismaterial wurde letztlich die anteilige Kostensenkung des Ethylens durchgewunken, bei den fertigen Mischungen und Compounds dann wiederum meist die Anteile des Basismaterials. Die Abschläge leicht begrenzen konnten die Anbieter von Pasten-PVC, was vor allem auf stabilisierende Quartalsvereinbarungen zurückzuführen ist.
Die Preise für Styrolkunststoffe gaben überwiegend leicht nach. Nur bei PS bröckelten lediglich die Preisspitzen von PS-HI-Spritzgießtypen etwas ab. Bei EPS machte sich das Ende der Bausaison bemerkbar, leichte Preisrücknahmen auf breiter Front prägten das Bild.
Trotz der erwarteten scharfen Korrektur von -140 EUR/t beim PX konnten die PET-Anbieter die Zugeständnisse deutlich darunter halten. Dabei half wesentlich, dass das drohende Überquellen der Versorgung vermieden werden konnte. Die Stabilisierung in Asien entzog dem Markt Import-Angebote, was die Drosselungen besser zur Geltung brachte. Der Bedarf blieb weiterhin eher mager.
Nachdem der Ethylenkontrakt abermals um 50 EUR/t tiefer abgeschlossen wurde und die Upstreammärkte schwach bleiben, hält der Preisdruck bei PE auch im Dezember grundsätzlich an. Die Erzeuger steuern gegen mit anhaltenden Drosselungen, der Hoffnung auf größere Bonuskäufe und dem Verweis auf wahrscheinliche Steigerungen im Januar. Ob das reichen wird, scheint nicht ausgemacht.
In diesem Jahr fällt die Weihnachtspause vielerorts etwas länger als üblich aus. Der Preisdruck wird aber in allen PP-Segmenten allein schon anhalten, weil sich C3 mit einem erneuten Abschlag von 60 EUR/t weiterhin schwach zeigt.
Da der PVC-Markt weiterhin liquide tendiert, hält auch hier der Preisdruck bei gesunkenen Ethylenkosten unvermindert an.
Bei den Styrolkunststoffen weist der Absturz der SM-Kontraktreferenz um 150 EUR/t auf einen recht steilen Weg nach unten. Preisabschläge sind unvermeidlich, auch wenn die Erzeuger einen Teil der Kostenreduktion einbehalten könnten. Die Nachfrage dürfte sich dabei wieder auf das Nötigste beschränken. Viele Marktteilnehmer vermeiden ohnehin mit Blick auf das Jahresende den Lageraufbau, zudem spekulieren viele auf einen weiteren Kostenrückgang im Januar.
Auch die Polyester-Strecke bleibt weiterhin unter Druck, nachdem die OPEC die Ölförderung nicht zurückschraubt. Daher werden auch die PET-Preise im Dezember fast sicher noch weiter nachgeben.