- PE noch fest
- PP und PVC schon weicher
- PS schwächelt ebenfalls
- PET anhaltend in Erosion
- November wird klare Abschläge bei Polyolefinen bringen
- Ungewohnter Lageraufbau?
Nachdem der Etyhlenkontrakt unverändert zur September-Notierung fortgeschrieben worden war, wollten die Produzenten mit Forderungen von bis zu +30 EUR/t für alle PE-Typen die zu befürchtende Erosion aufhalten. Zugleich wurde versucht, das Angebot an Werkstoffen möglichst gering zu halten. Die begleitenden Versuche, den Crackerausfall in Moerdijk zur Befeuerung von Versorgungsängsten zu nutzen, brachten relativ wenig ein. Bald wurde klar, dass es nicht zu realen Engpässen kommen würde. So blieb es am Ende beim Rollover für PE-LD, einzig bei leicht unterversorgten einfachen PE-LLD und PE-HD wurden Tieflagen bereinigt.
Eine hohe Exporttätigkeit ermöglichte den PP-Produzenten die Fortschreibung der Notierungen bei den Spritzgießqualitäten des homopolymerem PP. Alle anderen Standard-Qualitäten ließen im Schnitt um rund 10 EUR/t nach, bedingt vor allem durch eine verhaltene Nachfrage. Insgesamt zeigte sich der Markt sowohl beim Angebot als auch nachfrageseitig recht ruhig.
Trotz der stabilen Ethylen-Kontraktreferenz mussten auch die PVC-Hersteller leichte Nachlässe gewähren. Die gewünschte Wirkung auf die Nachfrage blieb nicht aus, zumal einige Anwendungssegmente ebenfalls erfreuliche Lebenszeichen sendeten. Bei den Compounds fielen diesmal die Nachlässe etwas überdurchschnittlich aus, weil Zuschlagstoffe wie Titandioxid, Stabilisatoren, Modifizierer und Weichmacher ebenfalls nachließen.
Bei PS gab es eine leichte Bewegung, aufgrund der aktuellen Tendenz zum Überangebot gaben die Preise geringfügig nach. Die Preise für EPS blieben derweil auf dem Vormonatsniveau, womit der stabilen Kostenbasis gefolgt wurde. Ohne Effekt blieben zeitweilige Befürchtungen, dass der Ausfall der SM-Anlagen in Moerdijk zu echten Versorgungsengpässen führen könne.
Die Preise für PET erodierten wegen des liquide tendierenden Marktes weiter. Die Abschläge lagen meist zwischen 15 und 25 EUR/t. Die PX-Kontraktreferenz hat in einem erneut umstrittenen schwachen Rollover abgeschlossen, die Spotpreise allerdings zeigten ebenso klar nach unten wie die für MEG.
Im November 2014 wird es bei den PE-Werkstoffen substanziell abwärts gehen. Die C2-Kontraktreferenz verlor 90 EUR/t auf den Oktober. Das wird für etliche PE-Typen die Messlatte sein, zumal erste Produzenten bereits klar den Willen zur Weitergabe der Kostensenkung signalisiert haben. Bei den importlastigen Qualitäten könnte es etwas weniger werden. Bei den aktuell sehr geringen Kapitalkosten könnten die niedrigen Preise trotz des nahenden Jahresendes Bevorratungen anschieben, was die Abschläge möglicherweise etwas eingrenzen könnte.
Auch der Propylenkontrakt November hat mit 90 EUR/t recht deutlich verloren. Dies wird sich unweigerlich bei allen PP-Qualitäten substanziell auswirken. Die Frage kann sich angesichts aller Randfaktoren wohl einzig darum drehen, inwieweit die Kostensenkung weitergegeben wird. Möglicherweise werden die niedrigen Preise auch hier einen Lageraufbau-Effekt zeigen, was den Abrutsch etwas puffern könnte.
Auch über das gesamte PVC-Typenspektrum hinweg sind breitflächige Absenkungen zu erwarten. Die Abnehmer wer4dej die anteilige C2-Kostensenkung mit Verve einfordern. Je stärker die Zugeständnisse der Produzenten ausfallen, desto mehr könnte es im November auch hier zu einer ungewohnten Nachfragespitze kommen.
Bei PS sind dagegen nur geringe Veränderungen zu erwarten, nachdem die SM-Kontraktreferenz auf Vormonatsniveau fortgeschrieben wurde. Allenfalls ein leichtes Abbröckeln scheint möglich.
Bei PET stehen die Zeichen eindeutig weiter auf Talfahrt. Hintergrund des anhaltenden Abwärtstrends der PET-Notierungen ist die zunehmende Überversorgung der Märkte in Europa und der Welt. Wie stark es im November abwärts geht, wird sicher vom ausstehenden PX-Kontrakt beeinflusst werden.