• Polyolefine beugen sich unter Druck
  • PVC kommt kaum von der Stelle
  • PS gewinnt Marge
  • EPS bleibt flau
  • Angebot verbessert
  • Nachfrage gedämpft
  • Preisdruck hält an

Die meisten Anhebungsforderungen der Produzenten von Standard-Thermoplasten wurden von den westeuropäischen Einkäufern im September 2010 zumindest gekappt, bei den Polyolefinen sogar umgedreht. Nach den Zumutungen der ersten Jahreshälfte erwiesen sich stagnierende Kosten als Druckfaktor. PE-LD schloss im schwachen Rollover, die unter Importdruck geratenen linearen niederdichten Typen ließen um 30 EUR/t nach, bei PE-HD gingen die überversorgten Folienwaren um 20 EUR/t nach unten. PP sank ebenfalls um bis zu 20 EUR/t. Sehr enttäuschend für die Erwartungen der Produzenten stieg PVC lediglich um 15 EUR/t an. Nur bei PS gelang es den Anbietern, mit +50 EUR/t die Kostensteigerung mehr als einzupreisen. Der Auftrieb des EPS blieb mit nur 15 EUR/t deutlich darunter. Nach drei Monaten des Abrutschens haben die PET-Preise vor dem Hintergund gestiegener PX-Kosten wieder leicht angezogen.

Zumindest im Polyolefinsektor verbesserte sich das westeuropäische Angebot spürbar, dazu kamen rege Importtätigkeiten bei PE-LLD, PE-LD und einzelnen Qualitäten von PE-HD. Durch den europäischen Ausstoß ausreichend versorgt war PP. Trotz Produktionseinschränkungen zeigte sich auch das PVC-Angebot als zufriedenstellend. Hingegen reichten die wegen Wartungsarbeiten nur limitiert zur Verfügung stehenden PS-Mengen nicht in jedem Falle zur Bedarfsdeckung. EPS war bei gutem Bedarf ausreichend vorhanden. Auch bei PET reichte die europäische Produktion bei relativ schwacher Importtätigkeit zur Balance aus.

In weiten Bereichen zeigte die Nachfrage nach längerer Zeit in der Breite trotz des prinzipiell belebenden Urlaubsendes wieder einmal eine leicht gedämpfte Entwicklung. Ausnahmen waren die stabilen Sektoren Lebensmittel, Hygiene und hochwertige Konsumgüter, vor allem Automobile. Saisonal gerecht liefen Profile und Dämmstoffe, Rohre dagegen enttäuschten.

Die Kosten der Vorprodukte zeigen für Oktober wenig Bewegung, und wenn, dann eher in Abwärtsrichtung. C2 liegt im Rollover, C3 und Styrol tendieren nach unten. Bei den Polyolefinen liegen uneinheitliche Forderungen vor. Die PVC-Anbieter wollen an den anhaltend unbefriedigenden Margen arbeiten. Die SM-Entwicklung (-13 EUR/t) ließ kaum mehr als formal vorbeugende Forderungen bei den Polymeren zu. Das Angebot ist meist normalisiert mit steigendem Importdruck vor allem bei den Polyethylenen. Die Nachfrage zeigt sich gedämpft durch die auslaufenden Saisongeschäfte (Getränke, Bau), während die ersten frohen Weihnachtsvorboten bereits vor der Tür stehen. Resultat sind gemischte Gefühle, die leicht mit immer noch schwelender Unsicherheit durchsetzt sind. Unter dem Strich stehen vor allem die Polyolefine anhaltend unter Preisdruck, ebenso wie die Styrolkunststoffe dem sinkenden SM wohl Tribut zollen könnten. Bei PVC könnte das Wetter zum entscheidenden Zünglein an der Waage werden. Die PET-Preise werden wahrscheinlich auch im Oktober den Rohstoffkosten im Wesentlichen folgen.