• Kostensenkungen schlagen sich in fallenden Notierungen nieder
  • Nachfrage oft unter Erwartungen
  • Stabilisierung mit Festigungstendenzen im Oktober
  • PET bleibt unter Druck

Die sinkenden Vorproduktnotierungen zogen im September auch die Preise für europäische Standard-Thermoplaste breitflächig nach unten. Auf das Abrutschen der Ethylennotierung um 55 EUR/t reagierten die PE-Anbieter mit Abschlagsangeboten von 30 EUR/t. Je nach Marktlage bei den einzelnen Typen reichten die Nachlässe dann von 30 EUR/t bis zur kompletten Weitergabe der Kostensenkung. Insgesamt zeigte sich die Nachfrage relativ verhalten, unter dem eigentlich für den September üblicherweise erwartbaren Niveau. Das trug zur Begrenzung der Anbieterpläne bei.

Auch bei PP boten die europäischen Produzenten nach dem Nachgeben der C3-Notierung um 50 EUR/t meist Abschläge von 30 EUR/t an. Ein regional bedrängter Anbieter drückte allerdings über die Distribution günstige Mengen in den europäischen Markt, was zum weiteren Abblättern bis zur vollständigen Weitergabe der Kostensenkung bei vielen Typen führte. Nur hier und da konnten die Anbieter marginale Margenverbesserungen erzielen, meist bei Folienqualitäten.

Sie mochten sich sträuben, am Ende blieb den PVC-Anbietern aber nichts anderes übrig, als die Ethylen-Kostennachlässe an die Abnehmer weiterzugeben. Tendenziell wurde es durch die nach bereits zwei schwachen Monaten nochmals unter den Erwartungen liegende Nachfrage aus dem Bausektor sogar etwas mehr.

Auch die Preise für Styrolkunststoffe sind nach dem Rückgang der SM-Kontraktnotierung auf breiter Front gesunken. Während die Erzeuger von EPS einen kleinen Teil des Kostenabschlags einbehalten konnten, wurde die Reduktion am PS-Markt meist in vollem Umfang an die Verarbeiter weiter gegeben.

Es brauchte ungewöhnlich lang, bis der Kontraktpreis für das PET-Vorprodukt PX gefunden war. Am Ende wurden August- und September-Fixierungen Mitte September parallel durchgeführt. Nach Zuschlag im August folgte ein Nachlass im September, mit dem man letztlich rund 10 EUR/t unter dem Juli landete. Durch die lange Unklarheit auf der Kostenseite fiel der Rutsch bei PET mit rund -20 EUR/t letztlich moderat aus.

Wer von den Käufern sich im September taktisch zurückgehalten hat, könnte vom Oktober zumindest leicht enttäuscht werden. Bei stabiler Kostenlage könnte es jedenfalls bei vielen PE wegen enger tendierenden Marktlagen zu Teilumsetzungen der ausgerufenen Anbieter-Forderungen von bis zu +30 EUR/t reichen. Der Trend zeigt eher wieder leicht auf- als weiter abwärts.

Auch bei PP könnten Verengungstendenzen beim Angebot zumindest in der ersten Monatshälfte eventuell zu leichten Zugewinnen für die Produzenten führen, die meist +20 EUR/t ausgerufen haben. Es könnte aber in vielen Fällen jedoch beim Rollover bleiben. Vor allem im Spritzguss-Sektor machen sich Dämpfer bei der Automobilzulieferung bemerkbar.

Der Rollover ist ebenfalls bei PVC zu prognostizieren, obwohl die Anbieter meist +20 EUR/t fordern. Anhebungen sind bei eher flauer Nachfrage aber unwahrscheinlich. Auch bei den Styrolkunststoffen sind nur geringe Veränderungen der Großwetterlage zu erwarten. Der Mengenbedarf dürfte allen Styrolkunststoffen in etwa auf Vormonatsniveau bleiben, und auch seitens der Vorprodukte zeichneten sich bis Redaktionsschluss allenfalls geringe Preisveränderungen ab.

Bei PET sind dagegen weiter sinkende Preise zu erwarten. Überversorgte asiatische Polyestermärkte, neue PET-Mengen in Europa verbünden sich mit der durch die kühle Witterung gedrückte schwächelnden Nachfrage.