• ABS und PP-Compounds im Standard-Sog abwärts
  • PC und PMMA profitieren auch preislich leicht von besserer Witterung
  • Alle anderen Sorten stabil
  • Benzol treibt im Mai

Strukturell zweigeteilt zeigte sich der April 2013 im europäischen Markt für technische Thermoplaste. Während die Werkstoffe ABS und PP Compounds von den Entwicklungen in ihren jeweilig von den Standard-Märkten beeinflussten Wertschöpfungsketten nach unten gedrängt wurden, zeigten die eher aus den Aromatenstrecken kommenden klassischen technischen Kunststoffe meist festere Tendenzen. Stabilität dominierte, bei PC und PMMA kam es sogar zu Anhebungen der KI-Bandbreiten.

Meist war das Angebot an anwendungsbereiten Compounds der jeweiligen Sorten noch immer gut ausreichend, wenn auch die verschiedenen in Q1 eingeleiteten Anpassungen der Produzenten den Trend zunehmend auf „Balance" drehten. Die Nachfrage im Automotive-Sektor zeigte sich über alles weiterhin robust. Die Lücken aus der Kleinwagenfertigung werden durch gut laufende Mittelklasse- und Premiummodelle unter dem Strich mehr oder minder kompensiert, so scheint es. Auch in anderen Bereichen zeigte sich die Nachfrage im beginnenden Frühjahr belebt. Vor allem aus Bau und Gartenbau kommen mit der Fertigung transparenter Platten Impulse auch in Richtung technischer Kunststoffe wie PC und PMMA.

Benzol hat nach dem Dip im April, als der zentrale Aromat mit -62 EUR/t erstmals seit längerem wieder unter 1.000 EUR/t gerutscht war, im Mai gleich wieder die Kehrtwende mit +64 EUR/t eingelegt. Insgesamt scheint sich bei der Preisentwicklung in Öl und Petrochemie gegen Ende April weltweit der Boden gebildet zu haben. Dennoch wird der – möglicherweise zu früh vereinbarte – Abschlag von 80 EUR/t im Mai-Kontrakt bei Propylen für die üblichen Fensterwechsel mit Abwärtsdruck für die PP Compounds sorgen. Die von Aromaten beeinflussten technischen Thermoplaste könnten jedoch eher unter Auftriebsdruck geraten, zumal sich die Nachfrage in ganz Europa nun doch langsam aber sicher etwas zu beleben scheint.