• Auftriebsdruck hält an
  • PC, POM und PBT schlagen nach oben aus
  • Polyamide verschnaufen
  • Angebot bleibt eng
  • Lieferzeiten werden länger
  • Im September höherer Gang? 

Auch im August 2010 litten die westeuropäischen Einkäufer von technischen Thermoplasten weiter unter dem Auftriebsdruck der Preise. Diesmal legten die Konstruktionswerkstoffe PC, POM und PBT bis zu 75 EUR/t zu. ABS und PMMA blieben stabil, aber tendenziell mit Blick nach oben. PA 6 verharrte, was wie eine kurze Verschnaufpause wirkt. Das verschwisterte PA 6.6 blieb nur nominal stabil. Mittlerweile hat sich hier ein lebhafter „Schwarzmarkt" entwickelt, auf dem jeder irgendwo auftreibbare Krümel zu teils horrenden Preisen den Besitzer wechselt. Die PP-Compounds blieben wegen des Nachlassens des Vorproduktes und der Standardwaren auf den vorherigen Notierungen hocken.

In weiten Bereichen leiden die technischen Thermoplaste in Europa unter gravierender Angebotsschwäche, was die Lieferzeiten verlängert. Vorproduktprobleme, die die europäische Produktion beeinträchtigen, greifen dabei Hand in Hand mit unattraktiven Importbedingungen und zugleich lebhafter Nachfrage aus den klassischen Anwendungssektoren Automotive und E&E.

Auch der Blick auf den letzten Q3-Monat September lässt kaum Hoffnung auf Entspannung wachsen. Im Gegenteil: Durch die Bank weg sind bei allen technischen Werkstoffen Aufschläge stark zu befürchten, mit Ausnahme der PP-Compounds, wo aber die Q3-Vorproduktentlastung wohl nur beschränkt weiter gegeben wird. Positive Kehrseite der Medaille: Die Steigerungen sind auch Ausdruck einer unerwartet hohen Nachfrage.

Quelle: KI – Kunststoff Information, Bad Homburg, www.kiweb.de

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