- ABS und PBT trotz Urlaubsruhe nach oben
- Monomersenkung justiert PP-Compounds
- Bedarfsrückgang mildert Engen
- Automotive ungebremst
- Weiterhin Aufschlagsrisiken
Wie nicht anders zu erwarten, blieben auch im Urlaubsmonat August 2011 die europäischen Preise für Technische Thermoplaste überwiegend auf hohem Niveau stabil. Nur die immer noch von steigenden Rohstoffkosten beeinflussten Notierungen für ABS legten ebenso wie PBT im Schnitt um rund 50 EUR/t zu. Als Ausnahme im Portfolio der Konstruktionswerkstoffe reagierten die PP-Compounds mit einer kleinen Justierung von -10 EUR/t auf das leicht verbilligte Monomer. Die restlichen Sorten lagen im Rollover.
Mit dem Eintritt der südlichen Regionen Europas in die Urlaubszeit schrumpfte der Bedarf bei den technischen Thermoplasten nochmals spürbar zusammen. Dadurch fielen die durch Vorproduktmangel verursachten Engen etwa bei PC und PBT nicht mehr so ins Gewicht. Selbst POM war trotz der noch nachwirkenden Umzugsknappheiten etwas besser erhältlich. Einzelne Hersteller von ABS, PA und PP-Compounds mussten sogar gegensteuern und drosselten den Ausstoß.
Auf die Herabstufung der Bonität der USA in der ersten Monatswoche reagierten die Aktienmärkte mit einer rasanten Talfahrt, in deren Abwärtsstrudel auch die Rohölnotierungen gerieten. In der bereits flaueren Urlaubszeit erzeugte die daraus abgeleitete Erwartung auf Verbilligungen auch bei den Technischen Thermoplasten einen noch ausgeprägteren Bremseffekt als ohnehin schon. Dessen unberührt verliefen aber die Abrufe aus dem Automotivesegment auf robustem Niveau weiter.
Für die noch aus der Urlaubszeit stammenden Kostensteigerungen bei Benzol fordern mittlerweile mehrere Anbieter bei PC Erhöhungen von bis zu 220 EUR/t, bei PA von bis zu 100 EUR/t sowie bei PBT bis zu 350 EUR/t. Trotz der zum Q3-Schluss eher wieder schwächer tendierenden Rohstoffkosten bestehen hier nicht zu unterschätzende Aufschlagsrisiken. POM wird vorerst noch von Importeinflüssen vor überzogenen Erhöhungswünschen zurückgedrängt. Mit Drosselungen versuchen Produzenten bei ABS die Kostensenkungen zu neutralisieren. Hingegen sorgt der den gesunkenen Monomerpreisen folgende Formelautomatismus eher für weitere Aufweichungen bei den PP-Compounds.